Und das soll nicht kreativ sein?

5. März 2021 | Von | Kategorie: Nachrichten, Top-Thema

Da haben zwei Basler Fasnachts- und Computernerds „etwas kleines“ für die gebeutelte Basler Fasachtsseele machen wollen. Herausgekommen ist ein sehr amüsantes und lehrreiches, interaktives Zoom-Event!

Um 20.30 hat sich das Redaktionsteam von fasnacht.ch vor dem Bildschirm gemütlich gemacht: In einer Zoom-Sitzung haben sie sich mit www.ainewaeg.ch verbunden und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Und tatsächlich, plötzlich ging das Computerbild an und Bolo Mäglin begrüsste die Teilnehmenden in einem Cliquenkeller. Mit etwas Musik, Tanz und Text führte er in das Spiel ein! Dann folgten zwei Stunden Lehrreiches über die Fasnacht, spielerisch und anhand der im Keller befindlichen Exponate, vermittelt durch den virtuellen Bolo und seine diversen Figuren, die er in diesem Keller traf. Da hing  z.B. eine beinahe komplette Blagedde-Sammlung, anhand welcher das staunend lauschende fasnacht.ch-Team erfuhr, dass es schon mehrere Male eine „Fasnachts-Pause“ (aber mit Blagedde) gegeben hat und seit wann Fasnacht ohne t geschrieben wird.  Diese Führung im Keller fand statt, weil Frau Fasnacht dem Bolo den Auftrag zur „Rettung der Basler Fasnachtsseele“ erteilt hat.

Zusammen mit dem Teilnehmer-Team erfüllte Bolo diese Aufgabe letztlich. Und die fasnacht.ch-Redaktion wurde bestens unterhalten und ihr Wissen und Können wurde gefordert: Zusammen durften Sie eine Art „Erkennen Sie die Melodie“-Spiel mit Guggen-Tunes machen (etwas für unsere beiden guggen-affinen Kollegen und erstaunlicherweise für die deutschstämmige Fotografin…). Dann musste man – sehr zur Freude des Bänggler-Kollegens in unseren Reihen – einen vom damaligen Comité zensurierten Schnitzelbangg fertig reimen. Der historische – aber dazumal tatsächlich aktive Bänggler „Dr D’Artagnan vom Dalbedyych“ – verdankte dies mit dem Vortrag der gedichteten Werke (bevor er dafür in der Kiste landete…).  Dann wurde noch die Intrigier-Fähigkeit der Waggisse geprüft (wo erwartungsgemäss der Route-Bysser und der Guete-Bonjour-Waggis brillieren…) und  auch ein Quiz über das fasnächtliche Allgemeinwissen durfte nicht fehlen („An welchem Tag fand früher ein zweiter Morgestraich statt?).  Und alles kombiniert mit sehr interessanten und unterhaltsamen Erklärungen von dem virtuellen Bolo Mäglin, dargestellt von seinem Enkel Lukas. Und damit es auch noch was zu rütteln gibt:  Die Gesangseinlage der beiden Entertainer zum Abschluss – hätte etwas kürzer sein dürfen. Schliesslich war es bald 23 Uhr und Zoom macht bekanntlich müde…! Ansonsten: GROSSES KINO!

Bref: Die Fasnachtsseele wurde gerettet und ist bereit für nächstes Jahr (Dies Wort in Gottes Ohr!). Wir haben zweieinhalb Stunden sehr gute Unterhaltung erlebt.

Damit ist aber noch nichts erzählt über den gigantischen Aufwand, den die beiden leisten mussten, damit diese – immer wieder live durchgeführte und „ausverkaufte“ – Show noch immer Abend für Abend auf www.ainewaeg.ch durchgeführt werden kann (noch bis zum 12.3.) : Filme schneiden, Effekte einfügen, Texte lernen, Ideen umsetzen, Jonglage üben – das Projekt kann sich aufwandmässig mit einer kleinen Vorfasnachtsveranstaltung messen. Schon alleine die Idee und der Wille, dass man  den enttäuschten FasnächtlerInnen etwas Gutes tun will,  ist auszeichnungswürdig (… sowie es ein Tram mit Fasnachtspuppen ja auch war). Wie schräg fährt da die Feststellung des eigentlich sonst ganz vernünftigen BaZ-Journalisten Dominik Heitz ein, „den FasnächtlerInnen hat die Kreativität gefehlt„? Gegenüber den beiden „ainewäg“-Machern ist dies ein triefender Affront. Aber das stört die beiden nicht: „Wir sind ausgebucht und das heisst, wir haben es richtig gemacht – und das macht uns richtig Freude!“

Ah ja, und weil das Comité sicher mitliest: Falls noch irgendwo eine „Zugsblagedde 2021“ rumliegt…

 

 

Wer sich jetzt immer noch nichts vorstellen kann, dem sei mit diesem Trailer geholfen:

Ein paar Impressionen: