IG WuF; e Familiefescht im scheene Huus

3. März 2018 | Von | Kategorie: Nachrichten, Top-Thema

Herzlich war die Begrüssung im „scheene Huus“ im Alti Stainlemer-Käller am Nadelberg, als sich die Familienmitglieder der IG WuF zum traditionellen Schlussabend trafen. Was folgte, waren 12 Schnitzelbängg, von welchen man die meisten an den grossen Vorfasnachtsveranstaltungen oder TV-Einspielungen nicht zu sehen resp. hören bekommt.

2 Schnitzelbanggformationen der IG WuF (Wild und Frei), welche die Gäste im voll besetzten Keller zu hören bekamen, waren zum ersten Mal an der Basler Fasnacht unterwegs. Eine davon ist ein absolutes Versprechen für die Zukunft!

Nachdem sich die Besucher mit Speis und Trank beim aufmerksamen Kellerpersonal der Alti Stainlemer eingedeckt hatten, richtete der Moderator des Abends Daniel Scheier von den Malefyz-Balaari-Waggis einige Begrüssungworte an die Gäste. Alsdann kündigte er den ersten Viererblock an.

Den Auftakt machte dr Drummelhund, der seine erste Fasnacht als Schnitzelbänggler versuchte, während er vorher 15 Jahre als wilder Tambour unterwegs war. Zusammen mit einem Helgenträger und einem zweiten Sekundanten, der auf dem Waschbrett die Retraite klopfte, bellte er ein zaghaftes „WUF“ in den Keller und brachte seine Verse vor. Naja, ein Versuch war es wert.

Im Anschluss dr Boodesuuri in seinem 6. Bängglerjahr. In dieser Spielzeit mit Gitarrenbegleitung und neuer Melodie brachte er die Gäste zum Mitsingen.

Der Wessels goht in d Scheenhaits-Chirurgie
denn är het gfunde „Da muen syy“
au syni Frau verliert scho iiri Geduld
d Prässekonferänze sin Schuld
bi jedem Satz, wo n är dert duet gaggse
isch sy Pinocchionaase wytergwaggse

Vor allem bei seinem abschliessenden Liedli „d Boscht goot ab“ konnte herzhaft mitgesungen werden.

Dr Meggeri mit seiner pumpenden Örgelifrau kam bei seinem Monschterbangg über Zürich zum Abschluss seines Vortages zur Erkenntnis

S’Bescht an Ziiri s’isch eso
ab in’s Flugi „uff und dervo“!!!

Für den Abschluss des ersten Blocks zeigten sich d Kondiggteere mit ihrer beeindruckenden Bahnhofanzeigetafel verantwortlich.

Stroosebildig
D Elisabeete isch verstopft, in dr Äsche Wuurzle schloosch,
in dr Düfuurstrooss herscht sChaos puur, am Wettstaiblatz doo stoosch ,
e jeedi Zuefaart isch bloggiert, sin Baustelle gwiss draa tschuld.
Nai! – s Stroosseschilder Lääse – bruucht neyschtens vyyl Geduld

Nachdem sich die Gäste wieder mit frischen Getränken und einem Kääskiechli eingedeckt hatten, eröffneten d Schlyychwäärbig (Bebbi Bängg) den nächsten 4er Block. Wunderbar mehrstimmig und mit einer Melodie, welche einen tollen Wiedererkennungswert hat, wussten sie sehr zu gefallen. Ein toller Auftritt!

Dr Billi sait zem Hilly: „Dää Trump sott me vergifte!“
Druff saits Hilly denn zem Billy: „Die Pille wurd y stifte!“
Doo lacht dr Billy iber s Hilly, du bisch e dummi Glugge!
Wel men in en Arschloch nur kaa Zäpfli iinedrugge!

Ebenfalls zum ersten Mal an der Fasnacht mit dabei waren in diesem Jahr s Dintelimpli. Wie bereits angedeutet: ein absolutes Versprechen für die Zukunft. Das gesamte Konzept dieses jungen Banggs stimmt. Vom gefleckten Kostüm, über die Aufhängung der Helgen in Form einer Feder und den Helgen selber, welche auf Stoff aufgebracht sind. Auch der Vortrag als solches war Top! Keine Spur von Nervosität und die Verse waren ausgefeilt und prima präsentiert. Wir freuen uns auf die nächsten Jahrgänge, wir werden es mit Spannung verfolgen.

Wel der Wessels so gärn ins Elsass rennt
Hänn die derte e Strooss nach ihm benennt
Das het mir denn kei Rueh lo welle
Ha mir brobiert die Strooss vorzstelle
Und denn lychtet’s langsam yy
S muess e Sagggass ohni Parkblatz syy

Dr Sänsemaa und seine Schuufle Dante, standen nun auf der Treppe des Fasnachtskellers. Im zweiten Jahr verkörpert der Kopf hinter der Larve des Sänsemaa diese Charaktere. Wer diesen Kopf jedoch kennt weiss, dass er ein Bänggler mit jahrelanger Erfahrung ist. In aller Konsequenz bezieht er seine Figur in seine Verse mit ein und versucht so manchen Prominenten verbal ins Jenseits zu befördern. Hinderlich dabei ist jedoch seine etwas unvorteilhafte Larve, weil seine Akustik sehr darunter leidet. Seine Schuufle Dante hat ihm daher fast ein wenig die Show gestohlen.

Der nächste Bangg wurde nun von Daniel und seiner Tochter singender Weise angekündigt: Jä Nei Hösch! – dä kasch nit bringe – mir sin vo Zwinge! – jä Nei… Die bekannte Melodie von Kult-Plauschbandleader Walter Aeppli (Wäppi) vo de Diefflieger, animierte bereits bei der Vorstellung zum mitschunkeln. Alsdann traten die Lupesammler aus Zwingen in den Keller und liessen es so richtig Krachen.

Mir vo hinge füre, hei d’Unesco avisiert
Doch Mohrechopf und Säuli metzge hei nit funktioniert
Drum setz i uf mi Helgeträger mit dr Traumfigur
Dä macht sit 70 Joor Fasnacht – isch das nit Wältkultur?

Nach em Bsuech im Vatikan schriebt dr Trump uff Twitter
„Franziskus is a nice guy but se Nochgschmack isch bitter“
Überheblich sige si dört z’Rom, es heig ihn sehr verwirrt
Dass er als Trump vom Stv. und nit vo Gott empfange wird

Ein absoluter Gute-Laune-Bangg, das hat richtig Spass gemacht!

Nach einer letzten kurzen Pause durfte im letzten Block nun dr Knurri beginnen. Ein souveräner, gradliniger Vortrag als Einzelmaske mit Mundharmonika. Prima.

Bevor dr Waibel d Groosrööt in Saal duet winke,
Dien die im Vorruum Bierli trinke!
Jetzt weiss me ändlig worum die im Regiere,
Nur Bierideee produziere

Eine der erfahrensten Bängg stand nun an. Die Antiquierte, welche mit Jahrgang 1985  die eigentlichen Urheber der IG WuF und seit 2013 zudem Mitglied des Comité 1914 sind. Es ist daher nicht verwunderlich, dass jeder einzelne Gast im Keller die beiden Protagonisten hinter den Larven persönlich kennen. Vorschusslorbeeren mussten jedoch keine verteilt werden, da die Antiquierte Garanten für hohe Bänggler-Kunst sind. Dies bestätigten sie auch in der Fasnachts-Saison 2018. Toll auch immer wieder das Helgenrequisit, welches die aktuelle Blaggedde darstellt.

Migros-Wichtel
By däm härzyg-schnuusyge PiipWichtel do,
isch ys alleyl s Auge-PiPi(p) kho…
Will dä arm Kaib lyydet – jeedy Wett,
will är die glyyche Auge wie d’Leuthard het!

Wenn d s gnau aaluegsch, denn merggsch es bald:
Die neu Fasnachtsgass het e symboolisch‘ Ghalt!
Zwische Greeberpatte und alte Schtai
fühlt sich s Comité dehai!

Mit dem Käller Bangg, welcher bereits seit 31 Jahren unterwegs ist, kam nun eine farbenfrohe fünfköpfige Formation zu Gast. Eingebettet eine Handharmonikaspielerin, vorab ein Helgenträger mit grossen Helgen und hinten ein Helgenträger mit dem Pendent in kleinem Format. Wie auch in den vergangenen Jahren traten sie mitunter mit ihrem Lumbbeliedli 71, 72, -3e, -4e, -5e, 76 … auf. Ein toller Auftritt.

Hesch Dy sexuell vergryffe,
wirsch mit MeToo jetz verfyffe,
Froogt uns ain jetz vo däm Huffe,
MeToo gehen jetz ain go suffe

Als letzten Bangg und als Abschluss der Fasnacht 2018 standen nun d Bebbi Buebe (BSG) im Stainlemer-Keller. Die Buebe, welche für jede Schandtat bereit stehen, waren schon für den Bankiiberfall zusammen mit de Antiquierte und anderen Bängg am VSG-Schussabend verantwortlich (BFO berichtete). Sie waren für den Schlusspunkt eines sehr angenehmen Abend verantwortlich.

Alle Mitwirkenden wurden von den Organisatoren dieses WuF-Schlussabends mit einem selbstgemachten Präsent beschenkt. Ein „Gonfyglaas“ mit Räppli verziert, in welchem sich Gebäck in „Baslerstäbliform“ und eine kleine Kerze befand. Die Kerze möge den Bänggler ein Licht für die kommende Fasnacht am 11. März 2019 sein, dass sie wiederum tolle Verse dichten mögen.

Aber nicht nur die Mitwirkenden wurde ein Geschenk zu teil! Aus gegebenem Anlass wurde Martin Schwitter (mjps) vom Schoofseggel I und II zum Ehren-Schoofseggel ernannt. Dies für seine grossen Verdienste für die IG WuF und auf Grund von persönlichen Zuwendungen.
Die beiden Schoofseggel, eine Wäägelerformation (ebenfalls Mitglieder der IG WuF) indes haben am Fasnachtsdienstag 2018 Gratis-Getränke an Kinder verteilt. Hierfür ein grosses Dankeschön und Bravo…
Ein Dankeschön wurde auch Daniel, für die Moderation, Stefan für die Organisation und dem Kellerteam für die tadellose Bewirtung zugetragen.

Der Einlass für diesen Abend war Gratis, am Ausgang stand jedoch ein grosse Büchse, welche die Kollekte darstellt, woraus sich diese Veranstaltung finanziert und der Überschuss gespendet wird.

Am Ende des Abends fiel mir ein letztes Räppli aus dem Kragen meiner Jacke auf den Boden. Dieses letzte Räppli symbolisiert offenkundig, dass die Fasnacht 2018 nun definitiv Geschichte ist, gleich wie dieser WuF-Schlussabend. Ich war zum ersten Mal Gast dieser Veranstaltung, es soll jedoch nicht mein Letzter gewesen sein!