Vom Minschter- bis Rümeliblatz: bis zletscht

14. März 2019 | Von | Kategorie: Nachrichten, Top-Thema

Das unbeständige Wetter während des Cortèges hat sich auch in die Abend resp. Nachtstunden hingezogen. In der Nacht kam sogar Dauerregen dazu. Dies hat dafür gesorgt, dass sich die Zivilisten in ihre warmen Stuben zurückgezogen und die Strassen, Gassen und Plätze nun vornehmlich den Fasnächtler überlassen haben. Diese wussten diese aber zu nutzen; bis zletscht!

Der Schreiberling traf sich mit seiner Frau Wally am Münsterplatz im Zehntenkeller des Marionetten Theaters, wo sich gegen 20 Uhr die Schnitzelbänggler die Klinke in die Hand gaben und Zivilisten aber auch Cliquen zum  Zwischenhalt einkehrten. Ansonsten war der Münsterplatz eigentlich leer, dies weil der Regen wieder eingesetzt hat und auch stärker geworden ist. Die Einkehr in den Primidoofe-Keller im Anschluss zeigte sich daher auch als unmöglich, da er proppenvoll war. Also ab ins Zentrum! Über Regengetränkte Räppli, auf den Marktplatz und schon kamen uns Stamm-Cliquen komplett mit Jungen, Stamm und alter Garde entgegen und lustig schunkelten die drei Sujet-Laternen im Takt. Via Freie Strasse zum Barfüsserplatz, wo sich die Hunnen bei der Treppe beim Huguenin für ein Platzkonzert bereit machten. Trotz Regens haben sie sich ihrer Larven nach dem ersten Stück entledigt. Also ab ins Des Art zum Aufwärmen.

Im Anschluss ab vor die Barfüsserkirche und zum dortigen Bell-Würschtli-Stand, zwischenverpflegen und gleichzeitig den Blick über den Platz wandern lassen und es gab einiges zu sehen. Die VKB mit Geiern und Hyänen und dazwischen ihre Binggis, zog auf dem Platz ein, unzählige Laternen standen an allen Ecken, Cliquen, Ziigli und Guggen stehen ein für die nächste Runde oder pausieren und genehmigen sich einen kleinen Umtrunk.

Weiter ging es durch die Gerbergasse ins Gerbergässlein auf den Rümelinsplatz und hier rund ums Hotel Basel steppt der Bär. Es ruesst und pfeifft von allen Seiten und es bilden sich immer wieder kleine Staus. Also nahmen wir eine kleine Pfeiffergruppe als Lokomotive und laufen durch die Massen von Fasnächtlern in die Schnabelgasse zum Spalenberg und weiter in Richtung Hasenburg. Zurück auf dem Markplatz wurde beim IVB-Stand ein kräftiger Kaffee Lutz genommen. Die Grachsympfhoniker ziehen vorbei und es gab noch ein kurzes Stelldichein mit Grossrätin Daniela Stumpf und Partner Grossrat Edi Rutschmann, welche alsdann wieder ins Fasnachtstreiben abgetaucht sind.

Es ging Richtung Mitternacht und hin zu gleich zwei Geburtstagen in meiner Gesellschaft. Meine Frau einerseits, die ihr Wiegenfest feiert und auch auf mein Dudelsackgspäänli Karin Rebmann wollten wir anstossen. Wir suchten also eine Beiz wo wir 5 ein Plätzchen. Wir wurden in der Safran Zunft sofort fündig. Das komplette Restaurant im Parterre war Menschenleer, also sofort rein und Güppli bestellen. Das Personal war bereits mit dem Entsorgen der Fasnachtsdekoration beschäftigt, wir bekamen aber etwas zum Trinken. Erstaunt nahmen wir zur Kenntnis, dass keine weiteren Gäste ins Restaurant kamen obwohl es viele gegeben hätte. Kein Wunder, haben sie doch die Türe verschlossen und wollten in den unteren Gefilden gar keine Gäste mehr bewirten. Wir liessen es uns jedoch nicht nehmen und haben gemeinsam auf unsere beiden Jubilare angestossen.

Gegen 0045 Uhr, wieder in die Falknerstrasse, wo wir die Schotte-Clique angetroffen haben, welche vorgängig im Safren-Saal im 1. Stock, wo noch serviert wurde, ein Ständchen dargeboten haben. Der Regen hatte sich zum Glück zwischenzeitlich verabschiedet und so trafen wir auf 3 trockene Wäschwyyber, welche wir gleich mit ins Bermuda-Dreieck mitnahmen. Nun ging es noch gemächlicher voran, traf man doch immer wieder auf bekannte Gesichter mit denen man das eine oder andere Wort gewechselt hat. Aufgehalten wurden wir dann auch noch auf Grund einer klirrenden Türscheibe, weil sich dahinter die Trommel eines Fasnächtler eingeschlossen befand, wurde diese kurzerhand zerstört um an das Musikinstrument zu kommen. Geht gar nicht! Und wird bestimmt noch Konsequenzen haben!

Danach sind wir in den Hof des Löwenzorns eingekehrt und haben uns nochmals gestärkt. 0300 Uhr, das reicht gerade noch für eine kurze Stuubete im Gerbergässlein. Ein letzter Kaffee-Lutz oder ein letzter Gschprizzte bevor es zum ultimativen Schlussspurt ging. Um 0330 Uhr positionierten wir uns am Rümelinsplatz und freuten uns auf den Endstraich. Die Basler Rolli in ihren härzigen Katzenlarven wurden gerade von der Gundeli Clique im schwarzweissen Ueli gekreutz. Während die Rolli den Platz verliessen stellten die Gundeli für ihren Endstreich im Bereich des Rest. Schnabels auf. Vor uns aber eine weisse Bläzzlipracht von der Spale Clique 1927 und wir haben uns entschieden diesem Endstreich beizuwohnen. Ein phantastischer Basler Marsch, bei welchem wir alle nochmals lauthals mitgesungen haben, beschloss die Fasnacht 2019 mit einem Jubelschrei. Das wars, „bis zletscht“…. Aadiee Fasnacht.