Fasnacht.ch versucht – wie schon 2017 – mit einem Schreiben die bundesrätliche Lyyche nach Basel ans Conzärtli zu locken! Wir hegen beim volksnahen Bundesrat Rösti trotz Autobahn-Schlappe etwas mehr Hoffnung…
Sehr geehrter Herr Bundesrat Rösti
Wenn in Basel ein Vorgang bereits zum zweiten Mal stattfindet, spricht man von einer Tradition. Deshalb ist dieses kleine Anschreiben an einen aktuellen Bundesrat bereits traditionell. Wir haben das nämlich 2017 schon mit der Frau Bundespräsidentin Doris L. gemacht.
Heute haben also die Studenten der Uni Basel – Angehörige der Studentenverbindung Zofingia – ihr jährliches Conzärtli vorgestellt. Diese älteste Vorfasnachtsveransaltung in Basel nimmt in jedem Jahr drei Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben aufs Korn. Das sind dann die sogenannten «Lyyche» und man darf sich geehrt fühlen, wenn man eine «Lyych» ist und von den Studenten gnadenlos aufs Korn genommen wird («Studenten» brauche ich nicht zu gendern. Es gibt nämlich keine Frauen in der Zofingia – sogar die Doris wurde damals von einem schönen Mann gespielt…).
Heute also wurden die drei «Lyyche» vorgestellt. Neben zwei Damen aus der Basler Politik und der Bildungsszene sind Sie, verehrter Herr Bundesrat Albert Rösti, der absolute Star. Mit ihrem zugeteilten Vulgonamen: «Oelbert Dr-Gröschti» werden Sie also die Ehre haben, als «Lyyche» parodiert zu werden und es werden pointiert einige Ihrer Leistungen kommentiert. Ich sage Ihnen, das wird ein grosser Spass. Ihre Mit-Lyychen werden sein: Frau Andrea Schenker-Wicki (vulgo Problem-ha Schampar-Witzig). Sie wird wohl wegen ihres Talentes, grössere Probleme der Universität Basel in erster Linie wegzulachen, auf der Bühne parodiert. Dann wäre da noch die Nr. 3: Stephanie Eymann. Sie heisst im Stück «Strategie Kei-Plan» und das erklärt, weshalb sie – wie übrigens alle Polizeidirektoren vor ihr, als Lyyche zur Verfügung stehen muss.
Und der eigentliche Zweck dieses Schreibens ist natürlich der Hinweis, dass im Normalfall die Lyyche an der Première der Aufführung im Saal sind und sich artig durch den «Basler Daig» beklatschen lassen. Der «Basler Daig» ist nicht etwa eine Zutat zu den Basler Brunsli, sondern so nennen wir in unserer Stadt das, was in Bern die Burgeoisie genannt wird. Nur viel älter.
Es wäre also die Erwartung und der tiefsitzende Wunsch der Fagunzen, dass auch einmal ein Bundesrat, welcher die Ehre hat, am Zoringerkonzärtli eine «Lyych» zu sein, selber zum Anlass kommt. Der Präsident des Konzärtli – Anthime Heinzmann (anthime.heinzmann@gmail.com)– würde sich über eine Nachricht ihres Stabes sehr freuen.
Ich würde Ihnen gerne noch einen ganz kurzen Abriss über das Programm geben:
Der Abend beginnt um 20 Uhr mit dem Conzärtli-Cantus. Da stehen dann 40 Studis auf der Bühne in ihren grossartigen Klamotten und singen den Conzärtli-Song. Dann folgt ein von einem Solisten vorgetragener Prolog – das heisst ein Jahresrückblick in Versform. Diese beiden Highlights werden vom eigentlichen Konzärtli abgerundet: Ein paar Lieder mit Piano – klassisch und grosse Klasse. Dann folgt der erste Teil des grossen Sketches und dem Auftritt ihres Parodisten. Dann folgt die Pause mit «Ausschank und Pastetli». Ich bin sicher, man würde Sie am Platz mit den legendären Paschtetli bedienen…! Der zweite Teil nach der Pause beginnt mit echter, klassischer und sicherlich toller Fasnachtsmusik von den «Alte Stainlemer». Der zweite Teil des Sketches (der sicherlich lustig wird, wenn man so keine Frauen zur Verfügung hat, die Frauen spielen könnten…) wird ein Erlebnis: Kalauer wechseln sich mit bissigen Pointen ab. Und dann, sehr geehrter Herr Bundestrat, verpreche ich Ihnen Hühnerhaut! Alle Aktiven versammeln sich auf der Bühne und singen das Studentenlied: La Blanche! Du liebe Güte – welche Kraft und welche unglaubliche Energie in diesem Lied steckt.
Sehr geehrter Herr Bundesrat. Falls Sie die Autobahn-Klatsche des Basler Volkes verdaut und Lust auf einen sehr vergnüglichen Abend haben, dann kommen Sie zum Conzärtli. Nehmen Sie gerne Kollege Jans mit. Der war sicher schon mal da. Und er wird ganz sicher ein bisschen neidisch sein auf Sie sein… Ach ja, die Ausrede: «Bundesräte gehen nicht an die Fasnacht!» gilt nicht: Als Marcel Ospel bei einer andern Basler Vorfasnachtsveranstaltung das Sagen hatte, kam JEDES JAHR EIN BUNDESRAT INS BASLER VOLKSHAUS GEWEIBELT. Mit Weibel und Limousine.
Aber eben: Die Zofinger sind ja nur Studenten und (noch) keine Bankenchefs. Es wäre ihnen also zu gönnen, wenn Sie wenigstens eine Antwort aus Bern erhalten würden (man hat Sie selbstverständlich bereits persönlich eingeladen). Würden Sie den jungen Menschen eine Antwort schicken – dann hätten Sie schon mehr getan als andere Lyyche vor Ihnen.
Besten Grüsse aus Basel!
P.S. Sollte Ihre Armee-Chefin an der nächsten Bundesrat-Sitzung davon berichten, dass es in Basel eine Mordnacht gegeben habe, dann können Sie schmunzeln. Die Fagunzen (so nennen sich die Mitglieder der Zofingia) gehen heute Nacht durch die Stadt und kleben überall die rotweissen Plakate an die Hausmauern um für das Conzärtli Werbung zu machen. Dabei gehen sie nachhaltig vor: Der Leim ist gut lösbar und mit einem Mail an: mordnacht2025@gmail.com kann man sich als geschädigter Hausbesitzer melden und das Plakat wird weggeholt
Die Spieldaten sind: Donnerstag, 13.2./Freitag 14.2. und Samstag 15.2.2025. Der Vorverkauf für Tickets zu 45.00 funktioniert über den u.s. QR-Code oder über die website: wwww.zofingia-basel.ch/ticketshop. Oder immer verfügbar: Tickets an der Abendkasse. Die Vorstellungen haben eine Kapazität von 1000 Personen pro Abend und der Vorverkauf ist öffentlich!