Zum letzten Mal haben wir ein paar Menschen angesprochen und sie gefragt, was die Basler Fasnacht für sie bedeutet.
Mari und Regula sitzen vor dem Latini und plaudern. Ich darf mich dazu setzten und stelle meine Frage: “Was bedeutet Dir die Basler Fasnacht?” – Mari antwortet sofort und in reinstem Züri-Tüütsch: “Waggis und däne ihri Schue!” Sie steht auf Zoggeli und nachdem wir einen Waggis herbei gerufen haben und sie dessen schwarzglänzenden Zoggeli fotografieren durfte, holte sie dann noch ein bisschen aus. Ihr Fazit: Der Fasnachtsvirus, den ihr hier in Basel habt, findet man nur hier. Vielleicht noch in Luzern. Aber sonst ist der einmalig. Regula gibt zu: “Ich bin ein Landei. Aber die Basler Fasnacht spielt auf einem andern Level. Die Stimmung ist fantastisch und ich kann mich kaum sattsehen an den Ladäärne, den Goschdym, den Wääge – herrlich! Und dann noch: “Und dr töllscht Momänt isch, wenns am Mäntig vieri schloot!“. Dann will ich noch das obligate Foto machen, welches bei Mari keine Chance hat: “Du muesch nööcher häne cho, süsch gseht me ja nüt!”
In der Hammerstrasse, an einer Sitzgarnitur direkt an der Route, sitzt Stephan. Seine Meinung ist klar: Für mi isch d Fasnacht: Tradition! Und denne find ys toll, ass me drei Daag ka lääse und saage, was me sunscht lieber nid duet aaspräche. Me ka drei Daag sy wär me will, usslääbe was me will, im Goschdym oder au zivil.” Stephan ist nach seinen eigenen Worten: Ein aktiver Passiver. Er ist nirgends dabei aber kommt immer an die Fasnacht.
Vor dem Klingeli sitzen Bernhard, Stefan, Christa, Daniela und Marcel (mit einer Schnapsgarnitur). Da sprudeln die Antworten auf meine Frage nur so raus: Ich schetz s gmietlige Zämmesii mit Fründe. Mit Mensche wo me kennt in Baize wo me sunscht nid kennt. Bernhard sagt: “I finds toll emoll die Stadt z erlääbe, wenn si läbbt! Es fallen auch die Begriffe Kreativität und Kindheitserinnerungen (I bin e jeedes Joor an d Fasnacht mit mine Eltere). Die Gruppe lacht und beginnt, selber wieder in Erinnerungen zu schwelgen. Fasnacht macht glücklich…
Unser letzter Kandidat ist Thomas. Ein Bauer aus Riehen. Seine Familie beherbergt auf seinem Hof seit 30 Jahren d Schiineblooser-Waggis. Seine “Basler Fasnacht” beginnt im Herbst, wenn d Schiineblooser mit dem Wagenbau beginnen und ihn miteinbeziehen. Dann wird der Wagen gebaut und letztlich getauft: “Das isch mi Fasnacht! Also en Art Vorfasnacht!” – An der Fasnachts selbst ist sein Job: Traktor fahren und d Schiineblooser sicher über den Cortège zu bringen. “Eso mitmache isch mi Byydraag an d Fasnacht. Und das will i unbedingt mache. Ich will die Clique uff mim Hof! (An dieser Stelle sei erwähnt, dass Thomas regelmässig Anfragen von andern Cliquen hat. Leider hat er nur für die einen Platz…)