Mi Fasnacht – Teil 2

20. Februar 2024 | Von | Kategorie: Nachrichten, Top-Thema

Wir sprechen mit Menschen – Aktiv oder zuschauend – um heraus zu finden, was für sie „Fasnacht“ bedeutet!

Edi ist ein aktiver Tambour. In einer Stammclique und bei der „Familie Tell“, einer Zyschtigs-Gruppe. Er spricht bei seiner Antwort von einem „Lebengefühl, einer Stimmung“: „Vil Mensche, alli sin unkompliziert und logger druff“. Er empfindet das Leben während der Fasnacht so „ziellos, man lässt sich treiben„. Edi schätzt die unglaubliche Kreativität an der Fasnacht. Sagts und zieht seine Trommel an und weg ist er…

Vor dem Volkhaus sitzen Bea, Steffi und Sim, drei Musikantinnen von einer guten Basler Gugge. Sie glühen mal vor für den Dienstag und schauen beim Selfie darauf, dass nur der Weisswein sichtbar ist und die Cola lights nicht… Auf meine Frage, was denn für sie die Fasnacht ist, reagiert Steffi prompt: I finds super, ass alli Mentsche glych sinn. Do isch e CEO zämme mit ere Putzfrau in dr glyyche Clique und es passt. D Fasnacht isch e Subkultur! Bea liefert nach: D Fasnacht isch e  Läbensliebi. Das foot als glaine Gnopf mit em Stäggeladäärnli aa und höört als 99igjährigi im Vordraab uff. Auch diese Frauen schwärmen weiter und es fallen Wörter wie: Kreativität, Humor, kultiviertes Niveau und Toleranz. Eine bezeichnet die Fasnacht gar als „sittsam“ (nid eso wie in de Durnhalle uff em Land). Die drei Frauen fühlen sich für „drey Dääg inere andere Wält“.

 

 

Das nächste Gespräch wird in holländischer Sprache geführt. Douwe ist der ehemalige Bibliothekar vom Concertgebouw Orkest in Amsterdam. Seit vielen Jahren reist er vor der Fasnacht an und bleibt die vollen drei Tage. In zivil. „Die Basler Fasnacht – das ist für mich ein Trommelfest! Hier  findet man den Ursprung des Trommelns. Hier in Basel passiert es. Alles ums Trommeln fügt sich hier zusammen. Mein Vater war Tambour und ich auch. Das zieht sich wie ein roter Faden durch unser Leben. Hier muss man sein, wenn man das Trommeln liebt!“ Dem ist nichts beizufügen.

Dann noch auf der Wagen- und Requisitenausstellung auf der Kaserne. Dort sitzen Sarah und Selina in zivil. Für Sarah ist die Fasnacht eine Kindheitserinerung. Und die Möglichkeit, jeweils mit Selina einer ihrer Geburtstage zu feiern, die oft an der Fasnacht stattfindet (so wie auch heute: Härzliggi Gratulation). Sarah liebt es, wie man an der Fasnacht alle Themen ansprechen kann, die einem beschäftigen. „Mini Eltere und Grosseltere  hänn mir immer an d Fasnacht mitgnoh und y bi au aktiv gsi, hütte gniess y d Fasnacht, zämme mit mine Kinder“. Selina schätzt den dreitägigen Ausnahmezustand in der Stadt. Die ehemalige Aktive aus der Spale-Clique findet es toll, dass „alli während drey Dääg guet druff sind! Ihr fehlt im Moment die Zeit für die aktive Fasnacht, würde sich aber wünschen, wenn ihre Tochter dereinst auch Fasnacht machen würde.“

(Fortsetzung folgt … vielleicht. Der Autor hat sich gerade mit Magenbeschwerden zur Pause abgemeldet)