Der Totentanz in der Probephase!

11. Mai 2024 | Von | Kategorie: Nachrichten, Top-Thema

Die Produktion «Der Totentanz zu Basel» ist in der heissen Probephase. Einige der Szenen werden aktuell in Basel einstudiert.

Zwischen dem 24. bis 29. Juni 2024 findet auf dem Münsterplatz in Basel das grosse Openair-Spektakel statt. Der von Frank Martin komponierte «Totentanz zu Basel» ist eine Produktion für Orchester, Ballett, Baritone, Knabenchor, Basler Tambouren und Bänkelsänger. Die Regie führt Raphael Bachmann und die musikalische Leitung obliegt der Basler Trommlerin Edith Habraken.

Inzwischen probt das «Orchestre de Chambre de Genêve» unter der Leitung von Arie van Beek in Genf, und in Basel hat sich die Ballett-Truppe unter der Leitung von Richard Wherlock zusammengefunden und probt fleissig in den Räumen des Musical-Theaters in Basel.

Der Komponist Frank Martin hat in seinem Stück dem «Chaos der Basler Fasnacht» viel Raum gewidmet. So werden die Basler Tambouren zusammen mit dem Ballett auftreten. Fasnacht.ch hat diese Probe besucht.

In der «Passage» über der Schönaustrasse wurde ein Probesaal für die Ballett-Leute eingerichtet. Als der Berichterstatter kam, standen die 6 Frauen und 6 Männer vor dem Spiegel und tanzten ein verrücktes, lustiges und schnelles Ballett. Der Chef – Wherlock – ist heute nicht anwesend. Seine Assistentin Ayako Nakano treibt die TänzerInnen an und am Schluss der Sequenz lachen und applaudieren alle. Als nächstes schnallt Edith Habraken ihre Trommel an und erklärt den Tänzerinnen und Tänzer ihr Instrument und warnt: «I am going to hit the drum now to show demonstrate you the loudness!» Und tatsächlich: Die Künstler halten sich kurz die Ohren zu und der Regisseur Raphael Bachmann schreibt in sein Notizbuch: «Ohrenschutz organisieren!».

Im Anschluss wird intensiv das Zusammenspiel der Trommler mit den Tanzenden geprobt.  Der Marsch “Dootemügerli” wurde extra für diese Produktion komponiert und vereinigt Tambouren und Ballett.  Edith spielt heute alleine: Die Probe ist mitten am Tag angesetzt, da können die berufstätigen «normalen Trommler» nicht. Sie werden am Freitag Abend ihre Probe haben.

Am Schluss der Probe wird das Stück «Todestango» probiert. In der Aufführung werden drei Trommler dieses Stück trommeln und die 6 Männer werden dazu tanzen. Die Probe verläuft sehr gut. Die Tänzer fühlen sich in die Trommelmusik ein. «Die einzelnen Tanzfiguren haben die TänzerInnen selber definiert – und es passt ganz fantastisch!» sagt Edith. Edith wird später zu den TänzerInnen sagen: «For me it was perfect!». Es ist nicht ganz klar, ob Ayko das auch so sieht – aber letztlich ist es wichtig, dass es allen Spass macht. Und das tut es.

Am Freitag Abend steht ein Besuch in einem Keller in Riehen an. Dort proben die vier “Haupttambouren”. Es sind dies neben Edith Habraken (Die Aagfrässene) auch Christine von Arx (Junteressli) und Edi Grass (ehemals Naarebaschi, heute “Duo Quöllfrisch”), die zusammen mit Edith  schon in Portugal 2011 die  CD-Aufnahmen des “Totentanz zu Basel” gemacht haben, mit der Geschichte und der Bedeutung des Werkes somit vertraut.  Ergänzt werden die drei durch einen sehr prominenten und hoch kompetenten vierten Mann: Philipp Rütsche, Fachlehrer der Schweizer Armee, im Musikzentrum Aarau für die Ausbildung der Militär-Tambouren verantwortlich. Wie ist er zum “Totentanz” gekommen? “Edith und ich kennen uns schon seit vielen Jahren. Und als sie mich für dieses Projekt angefragt hat, musste ich nicht lange überlegen. Es hat alles gepasst: Mal etwas anderes anzupacken, die Uniform mit einem Kostüm tauschen und dann hat auch noch der Termin gepasst!”

 

Die Probe heute hat es in sich. Edith erklärt: “Wir proben den Einzug, also s Totemügerli, womit wir von der Rittergasse über den Münsterplatz auf die Bühne ziehen. Dann der “Todestango”, welcher vom Ballett begleitet wird und dann besprechen wir noch die “Fasnachtsszene”. Diese Szene ist “neu” dazugekommen: “Als vor ein paar Jahren die Witwe von Frank Martin mit 102 gestorben ist, wurde ihr Haus verkauft und bei dessen Räumung – erst vor ein paar Wochen –  wurden auf dem Estrich Notizen über eben diese Fasnachtsszene gefunden. Und das setzen wir jetzt um!”. Für diese Szene, die gemäss Frank Martins Vorgaben “ein Fasnachtschaos” zeigen soll, sucht Edith Habraken noch Tambouren aus Basler Cliquen, die an einem oder mehreren Abenden während der Produktion mitmachen möchten (edith.habraken@totentanz-basel.com). Da reicht ein ganz normales Niveau im Trommeln….”.

Heute Abend aber gehts tief ins Detail der Trommeltexte für den “Totentanz”. Hoch konzentriert schleifen die vier Tambouren an den Märschen. Immer und immer wieder. Mit dem Ziel vor Augen, ihr Trommeln letztlich mit Ballett auf einer grossen Bühne mit Tausenden von Zuschauenden vorzuführen.

Weitere Informationen zum “Totentanz zu Basel” (inkl. Vorverkaufsmöglichkeiten) finden Sie auf der Website: www.totentanz-basel.com.