VSG Schlussoobe 2018: „Banggiberfall“

24. Februar 2018 | Von | Kategorie: Nachrichten, Top-Thema

Die Verainigty Schnitzelbangg Gsellschaft VSG hat sich am Freitag, im erneut ausverkauften Union Saal des Volkshauses, zusammen gefunden um die Fasnacht in Form eines Schlussabends abzuschliessen. Ein geplanter Programmablauf wurde aber durch einen „Banggiberfall“ arg durcheinander gewirbelt.  

Die Initianten des „Banggiberfalls“ planten im geheimen, aus einem „wohlgeordneten VSG-Eetepeteete-Schluss-Gala-Abend“ für ein „Chaos im ur-fasnächtlichen Stil“ zu sorgen. Die Antiquierte unter Federführung ihres Banggobmanns, als selbsternannter „Furzideenliferant“, hatten Wufler, Fasnachtsanarchisten, Wäägeler und Gugge, „Nicht-am Schlussabend-Eingeladene“ und Freunde des chaotischen „Banggiberfall-Saich-mache mer mit“ Systems eingeladen, den VSG-Schlussabend ein wenig aus dem Ruder laufen zu lassen.

Das Programm begann ganz traditionell mit der Begrüssung durch den Präsidenten Heinz Studer, welcher die ersten drei Schnitzelbänke nämmlich d Blagèèri, dr Fään (Gastbank) und s Källerdirli (Gastbank) ansagen durfte. Der Blagèèri ist zu Hause eher still und anscheinend unter dem Pantoffel seiner Frau:

Bi so Naturkatastrophe ha mi gfrogt?
Zeigt dr Petrus em Trump, wo Gott wirklig hoggt
Ich weiss wo Gott hoggt, wänn mr wette?
Momentan bi mir dehei am glette 

Dr Fään, (natürlich FCB Fan) meinte zum Rückholen alter FCB Spieler, man solle aufpassen sonst steht plötzlich Helmut Benthaus mit dem Rollator auf dem Feld. 

S’Källerdirli hat in ihrem erst zweiten Jahr eine erstaunlich hohe Trefferquote bei den Versen. Zum Abgang von Hüppi und Sutter zum FC St. Gallen hiess es:

Dr Matthias Hüppi git em Alää Sutter oordeligg Macht
Ich find dää Job dää hät doch gschider dr Bernhard Russi gmacht
Doch dangg em Sutter isch viil Gäld in d St.Galler Wiirtschaft gflosse
Deert sin zää neui Coifeurlääde ussem Bode gschosse 

Die Basler Källerwäntele Zunft, eine Gruppe von Pfeifern und Tambouren im Charivari, leitete mit einem Medley aus bekannten Basler Märschen zur nächsten Dreiergruppe mit Luuszäpfe, Giftspritzi (Gastbank) und Nachtschwärmer über. D Luuszäpfe lösen das Stauproblem auf der Autobahn wie folgt:

Uff dr Autibahn gits neu im Shop jetz Alkohol
Sit däm Entschaid isch‘s uns bim Faare gar nimm richtig wohl.
Doch villicht isch Bier und Schnaps gar kai schlächte Plan:
Eso gseesch dopplet so vyyl Spuure uff dr Autibahn.

D Giftspritzi, einer der meistbeschäftigsten Bänggler der Szene machte auch bei der VSG Halt und hat sein Programm mit der Erfahrung unzähliger Auftritte, so zurecht gestutzt, dass praktisch jeder Vers ein Treffer ist. Nur ein Beispiel seiner tollen Verse:

Im Grund gnoo dängg ych, jo s’wär glatt
Fänd das Schwingfescht in däm Prattele statt
Drey Dääg schwinge, Hooselupfe,
Glogge schwängge, Tabagg schnupfe
Und näb dr Muusig vom Sepp Trütsch
Schwätz me denn z Prattele wieder emool Schwyzerdütsch

Und dann die Nachtschwärmer, sie feiern ein Jubiläum – wir gratulieren. Sie sind 30 Jahre auf der Route und stellten dazu fest:

Voor 30 Joor, s‘isch lang verbyy
Sind mir wyt und brait die scheenschte gsyy
30 Joor sind schnäll verbyy, das het me uns so gsait
Mir sind jetzte nüm die scheenschte, halt nur no wyt und brait
oder:
Vor 30 Joor, wenn me dänggt
Het dr Loon fir d’Kranggekasse glänggt
30 Joor sind jetz verbyy, jetz simmer halt scho alt
Immerhin, do simmer froo, länggts fir dr Sälbschtbehalt 

Die Guggenmusik Schrumpfkepf leitete dann die zweite Hälfte ein. Mit an den Saal angepasster Lautstärke und alle drei Stücke mit Larve, schränzten sie unter anderem das Gotthard Stück „Heaven“ in den Saal. Eine Guggenmusik alter Schule (mit Gründungsdatum 1975).

In der nächsten Dreiergruppe durfte man den Bäffzgi, hören, ehe dann mit dem vorgesehenen Antiquierte das eingangs erwähnte ur-fasnächtliche Chaos begann. Der Bäffzgi meinte zu den Krisen in der Regierung:

Es kryselet bi dr Bolizey, und e Krise in dr Baudep.-Fiehrig
jo iiberhaupt herrscht e Krise in dr ganze Regierig
zem Gligg isch jetz s’Bethli Ackermaa doo
denn mit Däre hett die Krise s’passende Gsicht bykoo. 

Und dann der „Banggiberfall“. Zuerst kam ein Antiquierter alleine und erklärte, dass sein Helgenträger ausgefallen sei und er Unterstützung geholt habe. Nacheinander kamen Bebbi-Buebe, Dintelimpli, Boodesuuri und Drummelhund zu den Antiquierten auf die Bühne und dann wurde abwechselnd je ein Vers gesungen. Da die einzelnen Gruppierungen natürlich nur ihre besten Verse vortrugen war das eine sehr gelungene Sache. Der VSG Präsident hat sich nach anfänglichem Schock (er wusste natürlich von nichts) erholt und sicher gefreut. 

D Schnapsbagge traten dann wieder alleine und gemäss normalem Programmablauf auf und hatten zu einem sehr aktuellen Thema folgendes zu berichten:

Dr Luan sait zer Malea: «Lueg, wie d‘Yarin und dr Jodis strahle,
und wie dr Silas, d‘Robea und dr Seya mit ihre Nämme prahle.»
Denn git‘s dr Liam, dr Jerun, d‘Enea, das muesch alles kenne bhalte,
und sag ych: «I bi dr Fritz», haissts: «Ey, voll strange isch di Name, Alte!»

Nach dem Echo vom Säntis (Gastbank) mit richtigem Ostschweizer Dialekt (und Tracht…), durften traditionsgemäss Bajass und Omega den Abend mit ebenfalls traditionellem „Sommerau Vers“, unter Mithilfe des ganzen Saales, abschliessen. Natürlich haben sie nicht nur Verse aus der Mottenkiste sondern aktuelle Themen wie zum Beispiel:

Mir zwai – mir sin zwai Pfadibuebe und sinn allzyt bereit
und mir vollbringe alli Daag e gueti Tat zu zwait
Am Züri-Flughafe – hän mir drum – d‘Airforce One bewacht
Damit mir gseen – dass dä Trump – wieder verduftet und e Abflug macht. 

Ein Abend ging zu Ende, welcher etwas anders als geplant verlaufen ist. Die diversen Gastbänke und der „Banggiberfall“ haben aber geholfen einen abwechlungsreichen Schlussabend zu erleben. Wenn wie in diesem Jahr ein Bangg pausiert (s Alperöösli), sind noch sechs VSG Formationen unterwegs. Das ist für einen Schlussabend zu wenig und für das Fortbestehen der Gesellschaft sehr gefährlich.