Kinder-Charivari 2012: Ist die Fasnacht nun cool oder uncool?

4. Februar 2012 | Von | Bilder: Olly Klassen | Kategorie: Nachrichten, Top-Thema

Das 37. Kinder-Charivari mit dem Titel «D’Elli und dr Ladärnemooler» erlebte auf der Kleinen Bühne vom Theater Basel vor ausverkauftem Haus eine glanzvolle Première. Ein spielfreudiges Ensemble, tolle Fasnachtsmusik und eine spannende Geschichte sorgten bei Klein und Gross für beste Unterhaltung.

Zum 37. Mal lädt das Kinder-Charivari zur Einstimmung auf die drey scheenschte Dääg. In «D’Elli und dr Ladäärnemooler» geht es um ein Mädchen, welches der Fasnacht überhaupt nichts abgewinnen kann da es sie total uncool findet. Wieder ist es die Junge Garde der Laferi Clique, welche in dem Stück eine wichtige Rolle spielt. Gespielt wird auf der Kleinen Bühne vom Theater Basel. Während der Pause haben Kinder die Möglichkeit, bei der Jungen Garde der Pfluderi Clique erste Gehversuche auf Böggli und Piccolo zu machen, was an der Première eifrig genutzt wurde.

Im Saal herrscht gespannte Stimmung. In den ersten drei Reihen sitzen Kinder auf Kissen. Bernhard Stutz, Obmann vom Kinder-Charivari begrüsst die Zuschauer. Dann hebt sich erstmals der Vorhang. Elli sitzt vor der Barfüsserkirche und wartet seit einer Stunde auf ihren Vater. Sie hört Musik, doch kein Stück gefällt ihr. Sie ist ziemlich frustriert und findet alles, auch die Fasnacht total uncool. Als der Vater endlich kommt entpuppt er sich als gestresster Manager, welcher ständig telefoniert. Da er keine Zeit für Elli hat bringt er sie zu ihrem Onkel Pino, einem Laternenmaler. Doch auch den kann sie nicht ausstehen. Dafür verspricht der Vater Elli, dass sie an der Fasnacht  zusammen Skifahren gehen werden. Zu Pino ins Atelier kommen auch die Jungen und Mädchen der Jungen Garde von der Laferi Clique. Endlich haben sie an einer Sitzung ein Sujet für ihren Fasnachtszug gefunden. Pino soll, wie jedes Jahr dazu ihre Laterne malen. Doch von ihrem Sujet «Fasnacht ist cool» ist er gar nicht begeistert. Für ihn ist Fasnacht «dr Plausch». Und Elli begreift sowieso nicht, wie man von der Fasnacht mit ihrer schrillen Pfeiferei solch ein Aufheben machen kann. So reisst sie einfach aus und versteckt sich auf dem Barfüsserplatz vor Pino und den Jungen Laferi, welche sie mit Taschenlampen ausgerüstet überall suchen. Wer sie findet, ob es die Junge Garde fertig bringen Pino doch noch zu überzeugen die Laterne für sie zu malen und ob es ihnen gar gelingt Elli zu helfen den Weg zur Fasnacht doch zu finden, das sei nicht verraten. Diesen Teil der Geschichte erfährt nur wer eine der Vorstellungen besucht.

Für tolle fasnächtliche Stimmung sorgen die Junge Garde der Pfluderi Clique 1946 mit einem rassigen «Ryslaifer» und einem wunderschönen «Basler Marsch», während die Binggis der Guggemuusig Barbarossa mit «falling in love with you» und einem herrlich geschränzten Geburtstagsständeli zur Freude der Zuschauer die kleine Bühne zum Beben bringen. Viel Beifall erhält auch die junge Gruppe der Chriesibuebe mit Tambourmajor und einer kleinen Steckenlaternenträgerin. Die fünf Chriesibuebe und ein Chriesimaitli legen auf ihren Basler Trommeln mal mit zwei, mal mit nur einem Schlegel ein wahres Feuerwerk hin und bekommen dafür spontanen Beifall. Zu den Jungen Laferi gesellt sich auch noch der Bangg Superbebbi und freut sich über deren Verse. Zum Abschluss singen alle gemeinsam «We Are The World, We Are The Children» und müssen auch gleich noch eine Zugabe zum Besten geben.

Zum Schluss der kurzweiligen Aufführung gibt es lang anhaltenden Beifall des begeisterten Premièrenpublikums. Stutz stellt das Schauspielensemble mit Reinhardt Stehle (Pino), Fabio Costacurta (Vater Joel), Anja Bänziger (Elli), Carol Bänziger (Maxi), Justine Haizmann (Tina), Vithuri Rajakrishnan (Jassi), Denis Sorie (Tom), Leonie Bevilacqua (Moni), Mia Kirsch (Lena), Vanessa Schöpfer (Gassi) und Stephanie Federn (Direktorin und Regieassistenz) einzeln vor. Auch Ester Ambühl, welche die von Elli gewählten Lieder hervorragend singt, sowie Michael Übelhart (Text), Christoph Knöll (Bühne), Colette Studer (Regie und musikalische Leitung), Bianca Candoni (Regieassistenz) und Antje Binasch (Kostüme) erhalten den verdienten Beifall und ein Bhaltis. Zu seiner Überraschung erhält Stutz für seinen jahrelangen Einsatz die erste und einzige Kinder-Charivari-Krawatte überreicht.

Siehe auch die Bildergalerie

KINDER-CHARIVARI 2012: «D’Elli und dr Ladärnemooler». Theater Basel, Kleine Bühne. Weitere Vorstellungen: Sonntag, 5. Februar, 14 Uhr, Samstag 11. Februar 14 und 17 Uhr und Sonntag, 12. Februar 11 und 14 Uhr. Vorverkauf an der Theaterkasse, im Migros Claramärt und im M-Park Dreispitz. Für die Vorstellungen am nächsten Wochenende hat es noch Tickets.