VSG Schlussobe 2025: Mit einigen Überraschungen

15. März 2025 | Von | Kategorie: Nachrichten, Top-Thema

„S Bescht zem Schluss” hiess es auf dem Plakat für den Schlussobe der VSG (Verainigty Schnitzelbangg Gsellschaft 1906) am Freitag im Volkshaus. Nach einer Pause von einem Jahr war man bestrebt diesen Anlass zu «entstauben» und Neues auszuprobieren. Daraus wurde ein abwechslungsreicher Abend welcher dem Publikum im ausverkauften Haus sehr gefallen hat.

Der Abend wurde von den zwölf Bank-Formationen aus den eigenen Reihen und zwei Gastauftritten bestritten. Die Guggenmusik Krach-Schnygge 1964 sorgte bei der Eröffnung in ihrer gekonnten Art, dass der Saal auf Betriebstemperatur kam.

Moderiert wurde der Abend von Patrick „Almi” Allmandinger (selber auch Bänkler der VSG). Er erklärte dem Publikum einzelne Situationen auf der Route eines Bänklers. So wie etwa das Warten auf den Auftritt, was auf der Bühne direkt dargestellt wurde. Eine der Überraschungen wurde als erstes ebenfalls angekündigt. Alle auftretenden Formationen waren angehalten, jeweils als ersten Vers (bei einigen auch der letzte) einen „nicht singbaren” Vers aus ihrem „Mistkübel” zu singen. Das heisst dieser Vers wurde als nicht geeignet für die Fasnacht beurteilt und eigentlich gestrichen. Ein Experiment auf das alle gespannt waren. Es kann abschliessend nicht genau gesagt werden ob es sich negativ auf das restliche Programm des Banks auswirkte und wurde auch unterschiedlich umgesetzt. Die Kaffidante präsentierte zum Beispiel keinen Vers sondern nahm einen Zedel, zerknüllte ihn und warf ihn mit der Bemerkung „Abfall” fort – witzig und kreativ umgesetzt.

Und eben als erstes wurde die Situation mit dem Warten dargestellt. Die vier Bänke BolderiBäffzgi, Nachtschwärmer und die D Schnapsbagge kamen zusammen auf die Bühne. Der Bolderi begann mit seinem Programm und die andern waren auf der Bühne in Warteposition, wie echt.

Der Bäffzgi mainte unter seinem Markenzeichen, dem Gebell:

Jetz hett me im Baudepartemänt
Fir mee Fänschter – Löcher gmacht in d’Wänd
Aber nit dass mee Liecht ins Büro kunnt
Nai – das hett ganz en andere Grund
Die Löcher hänn si mache miesse
Will si täglig s’Gäld zu de Fänschter uss schiesse.

Die Nachtschwärmer sind geplagt von den Baustellen:

Uf d’Froog, wie ych zem Bahnof kumm
Bis zer Baustell, denn drum umm
I lueg umme, es wird mir schlächt
Welli Baustell maint äär ächt

In diesem Viererblock hat die Schnapsbagge beim Publikum abgeräumt – grosses Kino. Hier nur einer der tollen Verse:

Me sait nimm Mami, sondern Person, wo mi geboore hett
Me sait nimm Papi, sondern Person, wo mi uffgläärt hett
Me sait nimm Kinder, sondern Persone, wo ych zygt ha, was jo stimmt
Me sait nimm Ehefrau, sondern Person, wo aim d’Freud am Lääbe nimmt

Dann ein erster Überraschungsgast, das Anggewegglimaitli. Souverän wie immer, mit gekonntem Auftritt und zum Beispiel solch einem Vers:

D BVB duet, es isch zem Gryyne
so Sicherhaitsgummi in d Schiine yyne
fir d Verkehrssicherhait muesch doch, sinn die nit ganz bache
dr Gummi nit dryy, sondern driber mache

Nach der Pause dann eine weitere Überraschung. Aus dem Baselbiet stattete der Muuser Schang dem Schlussabend einen Besuch ab und was für einen. Der Höhepunkt des ganzen Abends. Mit Baselbieter Dialekt und in seiner eigenen Art ohne Helgen aber mit sackstarken Versen. Ein Muster aus dem rund zwanzig Minuten dauernden Auftritt:

Im anticke Museum hani zu Minere gsait
lueg do wird s Prächtigscht uffbewahrt, uss dr Vergangehait
do zaigt sie uff e würfelförmig klaini Glasvitrine
in däm Fall kunnt do emool d Mumie vom Shaqiri yyne

Eine ganz tolle Vorstellung des Baselbieters – Bravo

Die Szene mit der Warterei beim Telebasel wurde mit der Kaffidante, Clara Käthi und Kater Carlo, Echo vom Säntis und dem Elfi-Glöögli nachgestellt

Das Echo vom Säntis ganz einfach und klar in seinem Ostschweizer Dialekt:

Nach de Basler Wahle –E Sensation, ich bi froh
Es isch halt wiä immer – es sinn alli no do!

Das Elfi-Glöögli pfeift bei seinem Auftritt zur Melodie und die Leute im Saal pfeifen aus Begeisterung. Eine perfekte Präsentation des Altmeisters:

Wichtig fir e Maa isch e Frau wo putzt
wichtig fir e Maa isch e Frau wo schafft, was alle nutzt
wichtig fir e Maa isch e Frau wome gärn duet küsse
s wichtigscht, die drei Fraue derfe nyt vonenander wüsse

Für eine weitere Episode aus dem Leben eines Bänklers auf der Route, betraten Blagèèri, S’Daameryschli, Källerdirli und als Schluss Bajass & Omega die Bühne.

Ein schöner Vers des Blagèèri mit lokalem Bezug:

Wenn uff dr Stross zwai schwätze isch es esoo
z Basel kasch maischtens kai Wort verstoo
In drissig Joor oder au glii
Kennti Baseldytsch e Ghaimsprooch sii

Ein Bank welcher noch nicht lange aktiv bei der VSG ist, hat sich in kruzer Zeit zu einem sicheren Wert entwickelt, die Damen des Daameryschli. Hier eine Kostprobe:

Sii dä Donald Trump isch immer no kai Scheene
Am liebschte duet är Fraue, eb si wänn oder nit, “verweene“
S Melania duet är im Bett sit langem nimm begligge
Will jeedi Nacht dä Elon Musk im Bettgrääbli duet ligge

Das Källerdirli in seiner trockenen Art und sehr souverän:

Ich ha do e Witz, jetzt mien dir loose,
bi däm mached ihr eich vor lache in d Hoose.
Vor Vergniege draied ihr grad am Rad, ok, jetzt bring en, sin dr barat?
«Mir bringe sie haim, durch wind und Schnee: Dangge firs Vertraue – Ihri BVB.»

Nach dem letzten Bank Bajass & Omega mit ihrem, über Jahre bekannten Sommerauvers, den der ganze Saal mitsingt, trat Almi auf die Bühne und präsentierte ebenfalls seine über Jahre bekannte Nummer, mit der Darstellung des Fastnachtstreibens. Fast alle kennen sie, aber da kann er den Komiker voll ausspielen und der Saal krümmt sich vor Lachen.

Dann noch die letzte Überraschung, der Auftritt der gesamten VSG. Sie singen alle gemeinsam einen Vers und sind überzeugt, das ist Weltrekord. Das müssen dann noch Juristen anschauen und überprüfen……

Die Messlatte wurde in diesem Jahr durch die Formationen D’Schnapsbagge, Elfi-Glöögli,  Daameryschli und auch Källerdirli hoch angesetzt. Nicht alle Bänke konnten da mithalten aber über die ganze VSG kann man sagen, war das Niveau sehr gut. Die Qualitätssicherung der letzten Jahre hat sich ausbezahlt.

Wir möchten an dieser Stelle aber noch an den Hampe vo Kleihünige denken, der leider immer noch pausieren muss, aber auf den sozialen Medien ein paar Verse veröffentlicht hat. Wir wünschen ihm weiterhin gute Gesundheit. Hier als Trostpflaster ein Vers von ihm:

Ich ha e neyi Fründin, sisch d Ruth vo Gälterkinde
und geschter hett sie sich vo gsunde Zwilling lo entbinde
sie sait, ich sei dr Babbe und sisch klar, dass ich mi freu
ich frogg mi aifach, wär isch dr Babbe vom Buschi Nummer zwei

Alles in allem ein sehr guter, kurzweiliger Schlussabend mit einigen Überraschungen.

 

Alle Zedel und weiter Infos über die VSG (Verainigty Schnitzelbangg Gsellschaft 1906) unter: http://www.vsg-basel.ch