Wie immer nehme ich zum Fasnachtsabschluss, nach dem Porträtieren des Cortèges, am Mittwoch Abend das Grossbasel in Beschlag und lass mich in den letzten Stunden durch die Fasnacht treiben.
Zusammen mit Ehefrau und Freundin….. (Freundin der Frau, versteht sich) lassen wir im Zehntenkeller, des Basler Marionetten Theater etwas Ruhe einkehren und stärken uns mit den vorzüglichen Käse- und Ziibelewähe, um sich für die letzten Stunden zu stärken und damit die Getränke nicht ungehindert durch den Körper zum Ausgang durchlaufen. Alsdann machten wir uns auf den Weg auf den Münsterplatz, welcher noch immer sehr gut belebt ist und sich Guggenmusiken bei den auf dem Platz aufgestellten Wääge von der besten musikalischen Seite zeigen. Beispielsweise d Schänzli-Fäger die beim Crème-Waggis konzertieren. Am wiederum prächtig geschmückten Rollerhof vorbei gelangten wir zum Primidoofe-Käller und hatten tatsächlich Glück, dass für uns drei noch Plätze frei waren.
Im Keller war eine gelöste, aufgestellte Stimmung und die hat sich sogar noch gesteigert als ein Schnitzelbangg in den Katakomben erschien (Name konnte ich mir nicht merken, irgend etwas mit Baustelle). Ihnen folgte ein musikalier Act mit einer zwischenzeitlichen Kleinformation. D Fägi-Musig gab sich die Ehre und bereicherte die bereits prächtig Stimmung unter den Gästen mit jazzigem Sound. Ebenfalls einen schönen Beitrag leistete hierfür der Comité 1914 Bangg MacVäärs mit ihrem Langvers über die Basler Polizei. Prima… wenn auch nicht unbedingt für mich… Viel leisere Töne gaben im Anschluss s Duo d Risikogruppe von sich und verzauberten die Besucher im Keller mit ihren feinen „Baseldysche Liedli“. So kam bereits etwas Wehmut auf, weil es doch unweigerlich in Richtung Ändstraich ging. Zum Glück tauchten d Spunte-Gumper auf und holte die Gäste peppig zurück in die Fasnachtsgegenwart.
Nun galt es für uns ein neues Ziel unter die Füsse zu nehmen und gelangten via Knochestampfer-Waggis-Käller zur Freie Strasse, wo vor der Schlüssel-Zunft, d Schotte Clique 1947 eine Pause einlegten und sich auf ein weiteres Ständeli im grossen Saal der Safran-Zunft vorbereiteten. Nach einem unfangreichen Begrüssungsmarathon liefen wir weiter auf den Marktplatz, wo uns sehr viele junge Erwachsene aufgefallen sind, welche sich mehr um alkoholische Getränke als dem Fasnachtstreiben widmeten. Also weiter ins Bermuda-Dreieck, wo man vollends ins Fasnachtstreiben eintauchen kann. Ein Gewusel an Cliquen, Gruppen, Ziigli, Stäggeladärne und grosse Lambbe begleitet von Pfeifer und Tambouren. Ein Genuss. So nahmen wir eine Sitzposition an vorderster Fasnachtsfront vor dem Gifthüttli ein und liesen uns nochmals so richtig treiben.
Die Uhr tickte jedoch unaufhaltsam Richtung Ändstraich und wir machten uns langsam wieder auf den Weg zurück auf dem Münsterplatz. Uns begeneten dr Stamm vo dr Fasnachtsgsellschaft Gundeli ganz in Rot und in rotem Rauch gehüllt machten sie sich auf eine letzte Runde. Alsdann schritten uns mächtig d Ohregribler entgegen und entsandten uns einen letzten musikalischen Fasnachtsgruss, bevor wir den zwischenzeitlich menschenleeren und stillen Münsterplatz erreichten.
Menschenleer war der nun wieder avisierte Zehntenkeller des Basler Marinetten-Theaters keineswegs. Hier gaben sich die Schnitzelbänggler in den vergangenen drei Tage die Klinke in die Hand und auch jetzt waren noch verschiedene Formationen zugegen. Entweder bereits im Feierabendmodus oder andererseits noch auf der Bühne stehend. Dort trafen wir d Hoofnaarre, welche grad ihre zwei letzen Verse sangen und dann kündigten sich gar ein Spitzen-Duet-Banggüberfall an. D Comité-Bängg Brunzguttere und Spootschicht Rhygass standen zusammen vor den Theatereigenen Bängg de Antikeerper und teilten sich einen famosen Vortrag, welche von den ebenfalls anwesenden Lumpesammler aus Zwingen, d Schlyychwärbig oder Familie M. Steiner mit viel Applaus honoriert wurde. Was für ein Abschluss!
Wir lesen uns im kommenden Jahr, wenn es am 23. Hoornig 2026 wieder heisst: Morgestraich – Vorwäärts – Marsch! Y fray my druff!