Kinder-Charivari 2024 – wirklich e Hampfle Fasnachts-Zauber

27. Januar 2024 | Von | Bilder: Lucien Graf | Kategorie: Nachrichten

Wenn die Eltern nach Griechenland statt an den Morgestraich wollen, kann man sich vorstellen, dass die fasnachtsverrückten Kinder alles unternehmen, damit sie an die Fasnacht können.

Wie schafft man es viele Kinder unterschiedlichen Alters gut eineinhalb Stunden stillsitzen zu lassen? Man geht mit ihnen ans Kinder-Charivari. Eine packende Geschichte wird mit musikalischen Tönen untermalt und mit spitzen Schnitzelbangg-Versen untermalt. Grandiose Schauspielerinnen und Schauspieler, alle unter 18 Jahre alt, fesseln die Kinder mit unsichtbaren Fasnachtsbändel an den Sitz des Theater Basel.

Die Eltern (Charlin Pajkovis und Marco Brodmann) von Gianna (Marie Herbst) und Luan (Hugo Teixeira) wollen am Ladärne-Sunntig für eine Woche nach Griechenland in die Ferien. Die Geschwister finden die Idee natürlich absolut doof, da sie bereits die Minuten bis zum Morgestraich zählen. Da kann nur eine Person helfen: Frau Fasnacht. Unterstützt werden sie von den drei Fasnachtszwarukeln Zwick (Alina Fritschi), Zwack (Anouk Schlegel) und Dieter (Linus Röthlisberger). Letzterer ist etwas vergesslich, aber kann immerhin weiterhelfen mit: «Ich weiss öbr, wo weiss, wie me ein findet, wo öbr kennt, wo weiss, wie me mit dr Hilf vomene andere, wurd dr Wäg zue dr Fasnacht findet.» Gesagt, getan. Über mehrere Stationen, mit einem absolut grandiosen Lällekeenig, dem sensationellen Leo (Yuri Fasola), der blinden Frau, die alles sieht (Florine Brodbeck mit Sophie Müller), zu Hansbi (Moritz Zeitz), zum Basilisken (Marlin Studer) landen sie an einem unerwarteten Ort, wo Frau Fasnacht (Nora Masche) wohnt. Des Rätsels Lösung: der Fasnachtszauber ist überall und doch nirgends und man muss ihm freien Lauf lassen. Die Zuschauer erfahren, was den Lällekeenig, Basilisken, Kellner, die Statue, deren Name nicht genannt werden soll und den Ladäärnemoooler beschäftigt, auf was sie sich besonders freuen und wie man ihnen eine Freude machen kann. Für die älteren Zuschauer kommen die Umbausequenzen sicherlich aus dem Film “Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett” bekannt vor. Zusammengefasst wird die ganze Geschichte am Ende nochmals in einem Rap-Song.

Unterstützt wurde das Ensemble musikalisch von den Verschnuuffer Gnepf und den Gugge Mysli Jung Garde. Alle Auftritte waren toll vorgetragen und rissen das Publikum mit. Toll, wenn 23-40 Kinder und Jugendliche auf dem Bühne stehen, zusammen musizieren und neben den Noten- auch eine Sternenpracht erstrahlt.

Was Brigitte Voltz-Aerni und Lucien Jaskulski (Co-Regie) mit den Schauspielerinnen und Schauspielern auf die Bühne zauberten ist ein absolutes Meisterwerk. Dies ist zum einen sicherlich dem wunderbaren wunderlichen Text von Roman Huber zu verdanken, aber auch einer Meisterleistung in der Umsetzung durch Regie und Ensemble zuzuschreiben. Viele verschiedene Elemente, die so wunderbar verwoben wurden, sei es Rap (Text und spitze vorgetragen durch Yuri Fasola), Gesang (Nora Masche als absolutes Gesangstalent), Fasnachtsmusik, Graphiti (genial: Marlin Studer), schneller Bühnenbildumbau, visuelle Bildtechnik, Kulisse, alles nimmt den Zuschauer mit in eine Fasnachtswelt, packt ihn und lässt ihn erst mit dem Schlussapplaus halbwegs wieder los.

Man könnte noch einiges über die verschiedenen Szenen und Schnitzelbängge schreiben, wie, dass die Fussballspieler auf dem Pausenhof des Bläsi-Schulhauses mittlerweile bessere Fussballspiele bieten, wie der FCB. Aber dies würde «e Hampfle Fasnachts-Zauber» nehmen…

Das Kinder-Charivari ist (leider) ausverkauft. Weitere Vorstellungen finden am Sonntag, 28.1.24 um 11.00 und 14.00 Uhr, sowie Samstag, 3.2.24 um 14.00 und 17.00 Uhr und Sonntag, 4.2.24 um 14.00 Uhr statt.