Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der bekannte Basler Altpolitiker, „Sprachpapst“ und Fasnachtsschreiber Carl Miville einen Monat vor seinem 100. Geburtstag gestorben. Er sass für den Stadtkanton zwölf Jahre lang im Ständerat. Hier soll vor allem seine Rolle in der (Vor-)Fasnacht gewürdigt werden. Diese Aufgabe übernimmt der Theaterunternehmer und Regisseur Helmut Förnbacher, in dessen „Ridicule“ Miville bis vor wenigen Jahren noch aktiv mitgewirkt hatte:
Carl Miville tot! – Ein Schock! – Gut, es war zu erwarten. Ein Monat noch bis zu seinem hundertsten Geburtstag. Wir haben fest daran geglaubt, dass er das noch schaffen wird. Jetzt hat es nicht gereicht.
Er hat ein erfülltes Leben erleben dürfen. Getrübt die letzten Jahre durch einen Körper, der vom Alter gezeichnet war. Das machte ihm zu schaffen. – Sein Geist blieb wach. Bis zum letzten Moment. Blitzgescheit, witzig, analytisch – schlagfertig! Für unser „Ridicule“ hat er fast 20 Jahre humorvolle, fein baslerische Verse geschrieben. Verse vom Besten. Feinfühlig, mit spitzem Basler Spott. Immer scharf und brillant – und nie billig und verletzend. Über Gott und die Welt. Über Freunde und Gegner, Politiker und Sportler, Basler und Zürcher, die Presse und die Regierenden. Er hatte Lieblinge. Ogi war einer und Berlusconi, Sepp Blatter, der FCB, die Hingis und Morin. Für uns und für unsere Basler Fasnacht ist er kaum wegzudenken. – Wir haben ihn geliebt. Und wir werden ihn vermissen!
E glay Värsli-Byschbil:
Wär sinn die Gscheytschte in dr Gschicht vo unsrer Stadt…?
… He dängg dr Jacob Burget, dr Erasmus –
und dr Odermatt…!