Wir haben noch ein paar „fasnachtsrelevante Menschen“ entdeckt, die „ihr Geschäft“ nicht schliessen können oder wollen. Es sind nur wenige von sehr vielen Menschen, die für unser Wohl und an der Fasnacht sorgen…
Selbstverständlich gehören all Helferinnen und Helfer des Fasnachts-Comités dazu, die an den beiden Cortège-Nachmittagen für einen reibungslosen Ablauf der Strassenfasnacht verantwortlich sind. Stellvertretend für alle, rücken wir Daniel ins Bild. Ein ehemaliger, aktiver Guggenmusiker, der irgendwann gesagt hat: Es reicht. Und dann quasi die Seiten gewechselt hat. Nun ist er Yyfädler beim Comité: „E super Aarbet! I mach das wirgligg sehr gärn“. Das Gespräch mit ihm ist schwierig. Denn ständig wird er von Aktiven angesprochen: „Wo mien mr duure?“ „Mir wänn Pause mache?“. Daniel behält die Nerven. Es ist eine neue Routenführung und er ist der Dätschmeischter auf dem Wettsteinplatz. Sein Job macht ihm Freude und er weiss, dass seine Arbeit sehr wichtig ist: „I mach das freiwillig und mit vyyl Freud“. Danke Daniel!
Marktplatz, 17.00. Es riecht nach Grillgut und hinter dem Grill steht Ronny. Er ist Angestellter der Metzgerei Eiche und macht das schon ein paar Jahre und kennt die Fasnachten von Bern, Luzern und die Festivitäten in Zürich. In Basel arbeitet er sehr gerne: „Es ist die grösste Fasnacht. Enorm viele Leute und viel Arbeit für uns“. Er selbst kommt aus Weil am Rhein: „Das trifft sich ideal! Am Sonntag ist bei uns vorbei und am Montag gehts in Basel weiter!“. Die Menschen, die an den Stand kommen sind anständig und geduldig. Abends hat man ab und zu etwas Schwierigkeiten mit den Betrunkenen. Aber das ist machbar.
S. ist eine Mitarbeiterin im Team der Notfallapotheke an der Petersgasse. Die Apotheke hat 24/7 geöffnet und ist da für alle kleinen Notfälle, die man mit Medikamenten behandeln kann. Während der Fasnacht sei die Dichte an Kopfweh-Tabletten etwas grösser und viele müssen Medis haben, die sie mit einer nicht auskurierten Erkältung über die Fasnachtstage retten. Fasnachtsspezifische Fälle gibt es auch. Zum Beispiel Asthma-Anfälle wegen dem – in diesem Jahr eher seltenen – Räpplistaub. Oder dann eine Salbe für eine Zerrung nach einem Ausrutscher auf dem nassen Räppli-Teppich. Sehr oft auch Pflaster gegen „Blootere“. Die schrägsten Kunden waren jedoch junge Fasnächtler, die in ihrer Clique ein Aufnaheritual bestehen mussten. „Die kamen mit einer Flasche Wein und einem Mimosenstrauss in die Aportheke und verlangten Viagra, Kondome und ein Gleitmittel! Natürlich haben wir da geholfen. Allerdings nur mit Placebo-Tabletten und Handcrème-Müsterli. Viagra bekommt man auch nicht gegen eine Flasche Wein ohne Rezept“.
Am Schluss wäre da noch Cécile, Rezeptionistin im Hotel D am Blumenrain. Die Französin wohnt im Elsass und findet ihre Arbeit zwar dieselbe wie ausserhalb der Fasnacht. Aber vieles ist doch speziell: „Die Gäste von Sonntag bis Donnerstag sind zu 90 % aus der Region oder der Schweiz. Und es ist sehr viel lauter. Manchmal ist es schwierig, sich zu konzentrieren, wenn draussen eine Guggenmusik durchzieht.“ Cécile ist abends zu müde, um noch ins Fasnachtsgewühl zu tauchen. „Ich glaube, wir bekommen genug mit“.
Also an dieser Stelle ein grosses Dankeschön an alle, die an den drei Tagen für uns im Dienst sind und dafür sorgen, dass wir essen, trinken und schlafen können. Und zwar möglichst ohne Beschwerden.







