Fasnachtsbändeli 2025: «Sister Act uff Baseldytsch»

11. Januar 2025 | Von | Bilder: Lucien Graf | Kategorie: Nachrichten, Top-Thema

Auch das Fasnachtsbändeli ist in die Vorfasnacht gestartet und zwar mit einer Geschichte sehr frei nach dem Film «Sister Act». Eine sehr flüssige Produktion ohne Lücken und mit einer hervorragenden Umsetzung durch das Ensemble. Das Premierenpublikum ging begeistert nach Hause.

Am Schluss kam das Fasnachtsbändeli-Lied doch noch, nach all den Gospel angelehnten Liedern und man blickt zurück auf das, was man im Laufe des Nachmittags gesehen hat. Wenn alle der Meinung sind, dass es zu schnell vorbei war, hat es das ganze Team sehr gut gemacht. Vom Produktionsteam über das gesamte Ensemble bis und mit dem KMB Piccolo Ensemble & Friends und den Bändeli-Ruesser der Basler Trommelakademie – Chapeau.

Bereits vor Vorstellungsbeginn spazierten zwei Politessen durch den Saal und sorgten für Ordnung. Als sie sich dann auf die Bühne begaben war klar, dass das zum Stück gehört und einige Besucher im Saal haben aufgeschnauft. Die Polizeigefreite Lea (Fabienne Baltisberger) führte die vom Land gekommene Aspirantin Conny (Silja Immeli) in den Dienst in der Stadt ein. Dass Politessen auch hervorragend singen können, zeigten die Beiden mit einem Duett.

Das KMB Piccolo Ensemble & Friends (Leitung Pascal Nippel) zeigte anschliessend mit dem Naarebaschi ein erstes Mal ihr Können, bevor die Geschichte «dr blau Waggis» so richtig Fahrt aufnahm.

Die Sängerin Mary Madison oder laut Pass Marianne Mäder (Fabienne Stocker) erscheint mit ihrer Tochter (Anna-Rita Zanolin) und in Begleitung von zwei grimmigen und englischsprechenden Bodyguards (Manuel Müller und Massimiliano Palumbo) mit einem Koffer, in welchem sich das Bild «dr blau Waggis» befindet. Sie soll das Bild dem Fasnachtsmuseum übergeben, aber sie hat Angst, dass die amerikanische Polizei sie verfolgt, weil der Sohn der verstorbenen Künstlerin entgegen dem letzten Willen Besitzanspruch erhebt. Die ganze Szene mit den Bodyguards und den Politessen beansprucht die Lachmuskeln aller Besucher, toll gespielt.

Die Bändeli-Ruesser der Basler Trommelakademie (Leitung Urs Gehrig) erhöhten sauber getrommelt den Geräuschpegel ein erstes Mal. Mit einem tollen Zic Zac (Fabian Egger) und später bei ihrem zweiten Auftritt, mehrstimnig mit Pauke, dr Aschi (Andy Frei), hörte und sah man die gute Schulung der Mitglieder.

Dann kam er, der Star vergangener Bändeliproduktionen, Kommissar Spürli (Markus Jeppesen). Er telefoniert kurz mit Abt Peter von Mariastein und bringt alle Beteiligten in Sicherheit zu den Mönchen nach Mariastein.

Dem sakralen Bühnenbild von Mariastein mit farbigen Fenstern, Orgel und der Wolke gehört ein Extralob, wunderschön (Bühnenbild: Dominik Flubacher). Dort werden dann Politessen zu Ordensschwestern und unter der Leitung von Abt Peter (Silvio Fumagalli) sieht man plötzlich die Bodyguards als Mönche und neu auch Bruder Auditus (Roger Gugger) Als dann alle als Nonnen oder Mönche eingekleidet sind, beginnt die grosse Anlehnung an «Sister Act». Es wird Gospel auf Baseldeutsch geboten und Spürli untermalt das Ganze mit seinem berühmten Saxophon. Fabienne Stocker zeigt dann auch solo, und später begleitet von einem Piccolo, was für eine tolle Stimme Mary Madison hat. Zu erwähnen wäre noch, dass Bruder Lyrus (Manuel Müller) zu jeder Situation den passenden Bibelspruch hat und bei diesen Bibelsprüchen soll es sich tatsächlich um Zitate aus der richtigen Bibel handeln – die Lacher waren garantiert.

So schön das alles ist, aber plötzlich wollen alle an die Fasnacht, die einen heimlich die anderen offiziell und so trifft man sich am Fasnachtsmittwoch um 18.32 (!!!) wieder auf dem Andreasplatz. Den Wechsel zur Fasnachtsstimmung untermalt das KMB Piccolo Ensemble & Friends mit ihrem zweiten Auftritt und dem «Altfrangg».

OB als Mönche, Nonnen oder als Clown es herrscht ein riesiges Durcheinander, wie es an der Fasnacht sowieso üblich ist. Dann taucht das Bild «dr blau Waggis» auf und der Fall wird aufgelöst. Alle singen «oh happy drey» man beachte das Wort drey, auf Baseldeutsch umgetextet von Jürg Jösslin, wie auch das andere Lied «wenn s Vieri schloot».

Wie das Bild dann in sichere Hände und ins Fasnachtsmuseum kam und was der Clown für eine Rolle dabei spielt, sei nicht verraten. Man kann es in den kommenden Vorstellungen jederzeit ansehen und geniessen, denn das Fasnachtsbändeli 2025 ist ein Genuss.

Neben der Produktionsleitung mit Colette Studer und Peter Keller (Text) haben sicher die Gesangsinstruktion von Barbara Kleiner und die Choreographie von Tatjana Pietropaolo sowie die Damen im Hintergrund Sonja Oswald (Technik) und Pia Siegrist (Kostüme) dazu beigetragen, dass man abschliessend von einem sehr guten «Fasnachtsbändeli» sprechen kann.

Und wie eingangs erwähnt kam dann noch das bekannte Fasnachtsbändeli-Lied am Schluss, inklusive Bändeli werfen.

 

FASNACHTSBÄNDELI 2025

Am Abend zusätzlich im Programm:

Amerbach-Pfyffer (Leitung: Niggi Hirt, Isabella Furrer)

Trommelgruppe «Bändeli Tamboure»

Schnitzelbängg (alternierend): Brunzguttere, Rollaator Röösli, Dipflischysser, PereFyss

Premiere: Sa, 11. Januar 2025 / 14:30 Uhr (Vorstellungen bis 23.2.2025)

Nachmittag: Samstag/Sonntag 14:30 Uhr

Abend: ab 7. Februar jeweils Freitag/Samstag um 19:30 Uhr

Eintritt Nachmittag:
Kinder Fr. 18.00 / Erwachsene: Fr. 24.00

Eintritt Abend:
Fr. 38.00 / ermässigt Fr. 28.00

Der Familienpass ist nur an den Matinees vom Sonntag, 12. und Sonntag, 19. Januar 2025 gültig.

Tickets à Fr. 10.00 für die IWB-Matinee (So, 26. Januar 2025) sind ab 8. Januar 2025 im IWB CityCenter Basel erhältlich.