Wer das Drummeli 2024 gesehen hat oder gar daran teilgenommen hat wird dereinst sagen können: «I ha am Drummeli mitgmacht, wo s no uff dr Bühni stattgfunde hett!». Denn mit dem neuen Regisseur wird alles neu!
Wenn das Comité im März zu einer Medienkonferenz betreffend Drummeli ruft, dann ist was im Busch… Und tatsächlich: Die Drummeli-Crew im Comité hat im Herbst letzten Jahres entschieden: Wenn man das Trommelmonsterconzert im bisherigen Rahmen weiter produziert, dann wird es bald eingehen. Die Form der «Cliquen-Show» ist nicht mehr spannend. Es werden immer weniger Tickets verkauft und «man hat es gesehen». Also hat man sich für ein tiefgreifende Renovation entschieden und beginnt mit einem neuen Regisseur: Michael Luisier (59), ein Theaterregisseur und Schauspieler, ein Literaturredaktor und ein Fasnachtsquerschnitts-Profi steigt ins Drummeli ein und hat grossartige Visionen.
Seine Ausführungen beginnen harmlos: «Ich freue mich sehr an den Ort meines Wirkens zurück zu kommen» (er hatte schon 2009 -2011 Regie am Drummeli geführt). Dann aber beginnen seine Augen zu funkeln und er lässt die Katze aus dem Sack und erzählt von seinen Visionen: «Mein Hauptthema wird der Umgang mit dem Raum sein. Ich will, dass mit dem Drummeli die Fasnacht im Saal stattfindet. Die Bühne wird keine Rolle mehr spielen. Das Drummeli findet im Saal statt, umgeben von 4 Tribünen. Es wird ein überdimensonaler Andreasplatz sein, wo die Cliquen kommen und gehen, auch Guggemuusige und Bänggler. Durchsetzt wird dieses Fasnachtsgeschehn durch das Ensemble, welches viel mehr mit dem Geschehen zu tun hat und keine «Sketches» zwischendurch mehr spielen soll.» Luisier führt die Zuhörenden in einer sehr überlegten Ansprache in seine Vorstellungen ein.
Der Knall ist laut – die MedienvertreterInnen lauschen dem neuen Regisseur und wissen noch nicht genau, ob sie skeptisch sein sollen – oder begeistert. Die Erinnerungen an das erste Drummeli vom Vorgänger sind noch da.
Drummeli-Chef Beat Läuchli erklärt: «Ja, es ist ein grosses Risiko und es braucht Mut. Die Option aber war das Weitermachen wie bisher. Und das hätte zum Schiffbruch geführt. Wir haben einen neuen Regisseur, der drummelierfahren ist und weiss, wie er das den Cliquen und dem Publikum verkaufen muss».
Am Schluss der Medienkonferenz meldet sich ein Alt-Drummeli-Obmaa zu Wort: «Wir haben immer versucht, das Drummeli schön und qualitativ gut zu machen. Jetzt aber wird es zum Erlebnis. Und das ist für eine solch grosse Veranstaltung und einen solch grossen Saal eine einmalige Chance! Und das kann nur das Drummeli!». Und das Schlusswort gehört einem noch älteren Alt-Obmaa des Comités: «ych find das fantastisch und bi überzügt, dass das e Riisenerfolg wird!».
In diesen Tagen werden auch die Cliquen über das neue Konzept orientiert. Und dort steht die erste Hürde für den neuen Regisseur: Wenn er die Drummeli-Kommissionen der Cliquen hinter sich hat, dann hat er einen ersten Etappensieg errungen!