Vor über 100 Jahren wurde er geboren: Der Schriftsteller, (Fasnachts-)Dichter und (Fasnachts-)Journalist Rudolph Bolo Mäglin. Der Schöpfer der berühmten Gilberte de Courgenay schrieb über 50 Fasnachtszeedel und war ein akribischer und bekannt-gefürchteter Beschreiber der Basler Fasnacht in der damaligen National-Zeitung. Dank seines neugierigen Enkels sind viele seiner schriftlichen Schätze nun für die Nachwelt zugänglich.
An manchem Cliquen-Bummel wird das bekannte Lied von der Kellnerin im Jura während der Grenzbesetzung im Ersten Weltkrieg und im Film dargestellt von Anne-Marie Blanc, zu später Stunde lauthals gegrölt. Aber wer weiss denn, dass diese Gilberte de Courgenay das Werk eines Baslers ist? Nämlich von Rudolph „Bolo“ Mäglin, der vor etwas mehr als 100 Jahren am Herrengrabenweg in Basel zur Welt kam.
Neben diesem nationalen Erfolg war er aber für eine Vielzahl fasnächtlicher Schriftstücke verantwortlich, von Zeedeln und Gedichten bis zur umfassenden Berichterstattung über die „Drey scheenschte Dääg“ in der damaligen National-Zeitung. Allein für die „Märtblatz“ schrieb er mehr als fünfzig Zeedel.
Dass diese Trouvaillen nun der interessierten Öffentlichkeit zugänglich sind, ist der Neugier seines Enkels Lukas Mäglin zu verdanken. Von seinem Vater auf den möglichen Fundort hingewiesen, durchstöberte er knapp ein halbes Dutzend Kisten mit Handschriften, Zeitungsartikeln, Liedtexten und Theaterstücken und stellte das fast schon verschollen geglaubte Vermächtnis dieses Mundartdichters und Schriftstellers ins Netz. Es lohnt sich, dies anzuklicken und sich in die Vergangenheit zurück zu „beamen“.
Verdankenswerterweise hat Lukas Mäglin für fasnacht.ch einige Links speziell zur Fasnacht zusammengestellt:
- Gedichte zur Fasnacht
- Ein Hörspiel über den letzten Mittwoch Morgenstraich
- Der „Ruesser“ als Hörbuch mit Ruedi Walter und eine „Hyylgschichte„.
Bei den Gedichten wird da im Laufe des nächsten Halbjahres noch einiges dazukommen, schreibt uns Lukas Mäglin. Da kann man sich nur freuen!