VSG Schlussoobe 2016: «Noonemool luege, loose»

20. Februar 2016 | Von | Kategorie: Nachrichten, Top-Thema

Nur gerade acht Schnitzelbänke waren in diesem Jahr für die VSG unterwegs und traten am Schlussabend im ausverkauften Union Saal des Volkshauses auf. Für die Organisatoren war es daher nicht einfach einen unterhaltsamen Abend auf die Beine zu stellen. Mit der Lälli Clique, der Guggemuusig Pumperniggel und dem Gastbank die Antiquierte zusammen ist es aber gelungen einen Abend in angenehmer Länge zu gestalten.

 Erstmals in der langen Geschichte der Gesellschaft fand dieser Anlass am Freitag nach der Fasnacht statt. Dieser Termin ist nur in diesem Jahr so gewählt, im nächsten Jahr wird man wieder auf den zweiten Samstag nach der Fasnacht zurückgehen. Der Grund für die diesjährige Änderung war, dass die Lokalitäten nicht frei waren.

Die Bänkler haben auf Grund der Resonanz an der Fasnacht auf den Schlussabend hin ihr Repertoire überarbeitet und gekürzt. Den meisten Formationen ist das sehr gut gelungen, aber wenn bei acht Formationen nur ein Schnitzelbank den Durchschnitt nicht halten kann, fällt das mehr ins Gewicht als bei einer grösseren Teilnehmerzahl. Auf Grund der Publikumsreaktionen konnte man feststellen, dass das dem Bäffzgi leider nicht gelungen ist.

Dem Bank Nachtschwärmer ist es hingegen gelungen und zwei sehr gute Verse zum Thema Blatter und Poller fanden grossen Anklang:

E Couvert mit paar Millione Fraggge
Git ain em andere, und dä sait dangge
Das Couvert het zwar niemer gää, und s’hets au kaine griegt
Und drotzdäm isch das Couvert schuld, dass dr Blatter fliegt

Uf em Spaalebärg händs Poller montiert
Mit dääne wird dr Verkeer reguliert
Miend si verschwinde, druggsch e Knopf, wartisch e Sekunde oder zwai
Anders isch es bim Guy Morin, äär verschwindet von’elai

Die Kinschtler machen das was sie (neben dichten) am besten können, malen:

Ych kauf mer e Bämsel aifach so zem Descht,
und e Kiibel Farb natyyrlig wasserfescht.
Mit em Auto in d Stadt, das muess sich loone,
do mool ych mir e aigeni wyssi Zoone.

Zum Thema White Dinner meinten die Luuszäpfe:

Ich lauf duur d‘Stadt und iiberall gseesch Lyt ganz wyss aazooge.
Hemmli, Hoose und au d‘Schueh, was do lauft muesch nit frooge.
Begaischteret sag ich zer Frau: «White dinner» isch genial!»
He nai, gseesch nit: Das isch e Straik vom Pfläägepersonal.

Einen guten Auftritt zeigten auch d‘ Schnappsbagge. Sie haben beim Besuch von Guy Morin in Spanien genau hingeschaut:

An dr Gaugin-Usstellig z’Madrid, isch dr Guy Morin – aigentlig e Nätte,
dr Königin «underdressed» mit Gsundhaitsschueh entgegeträtte.
Do sait d‘Letizia zum Zeremoniemaischter: «D‘Stadt Basel isch in Not,
gänd no em Empfang däm Clochard e Täller Suppe und e Stiggli Brot»!

Das Alperössli in seiner bekannten Art war am Tattoo:

An dr Tattoo-Dernière,das isch glatt
fliegt Patrouille-Suisse zwäi Moll üüber d’Stadt
nach em zwäite Moll, sind’si wider verschwunde
si hän, wie die mäischte, käi Phaarggblatz gfunde

Die Pumperniggel haben nach der Pause die Stimmung mit drei Gassenhauern wieder so richtig angeheizt und Platz für den ersten Höhepunkt gemacht. Die Antiquierte als Gastbank sind seit 1985 „frey und wild“ auf der Piste und sie haben das Publikum schnell auf Ihre Seite gebracht. Der Bank war ganz den „wär hetts erfunde-Däffeli“ gewidmet und toll umgesetzt. Hier eine Kostprobe:

Bisch haiser und kasch nid rächt schwätze
wär e Ricola villicht nid s Lätze
bym Schneider-Ammann dien mir druff wette
kasch au mit Ricola nit me rette

Die drei Blagèèri traten mit einer Ersatzörgelifrau auf, welche die Sache sehr gut gemacht hat, und sie haben die Flüchtlingsproblematik sowie das Thema Streifen für Blinde so aufgearbeitet:

Si kemme us Syrie uss Italie oder Spanie
Us Ungarn, Marokko oder Mauretanie
Kemme si uss dr Schwitz, de kasch si vergaässe
Kai Mensch will settigi Ärdbeeri ässse 

Am Boode hets so Streife für die Blinde
Dass d Regierigsrööt Roothus besser finde
Jetzt hätte sis gfunde, das wär jo guet
Nur wysse sie nonig wie me regiere duet

Die Lälli welche schon im ersten Teil einen tollen Auftritt mit Monti, San Carlo und Läckerli hingelegt haben durften mit Altfrangg, Gluggsi und Wettsteinmarsch zum nächsten Höhepunkt überleiten.

Der Bank Bajass & Omega ist seit längerer Zeit ein sicherer Wert und gehört zu den Zugpferden der VSG. Ihre Umsetzung der Themen Schleusser und Sibel Arslan haben im Saal für Stimmung gesorgt:

D’Schleuse in Birsfälde obe – die sueche e neue Maa
Dä sött halt scho e bitz – mit so Schleuse Erfaarig haa
Dr richtig Maa dä bin ych – hett dr Ali vo hinde geusst
Är hett scho vo Afrika – e Schiffli nach Europa gschleusst  

Wo d’Sibel Arslam s’erschti mol – mit em Zug nach Bärn isch gfaare
isch ihre am Bahnhof – öbbis luschtigs wiederfaare
E Hälfer hett ihre z’ässe gää – und mit Deggene zuedeggt
Denn hett d’Bolitsey si regischdriert – und in e IKEA-Hysli gsteggt

Ihre Benimmregeln und der obligatorische Sommerau-Vers haben dann den Abschluss gemacht und der Schlussabend 2016 war Geschichte.

Es muss der VSG für die Zukunft gelingen die Anzahl Schnitzelbänke zu steigern. Laut dem Präsidenten hat man verschieden Anstrengungen unternommen um neue Formationen zu rekrutieren, leider ohne Erfolg. Da auch andere Gesellschaften gewisse Nachwuchsprobleme haben schwebt Heinz Studer eine Fusion mit befreundeten Gesellschaften vor – allerdings weiss er auch, dass seine Vision schwierig umzusetzen ist. Es wäre der VSG als älteste Gesellschaft zu gönnen, dass sie es alleine wieder schaffen.