Ob sie es nun ist oder nicht – die älteste Basler Vorfasnachts-Veranstaltung nämlich – sei hier einfach mal dahingestellt. Fakt ist: Das «Zofingerconzärtli» hat sich in den vergangenen Jahren weg vom vergnüglich-heiteren Studenten-Abend hin zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für Drummeli, Charivari & Co. entwickelt. Denn die Pointen sitzen, das (Rahme-)Stiggli gehört zum Feinsten, was die Vorfasnacht zu bieten hat.
Dies dürfte auch in diesem Jahr nicht anders sein, wirft man einen Blick auf die drei «Stiggli-Lyyche»: Fristlos Spart-kai-Taler (Christoph Marthaler), Chrigel Grossglatz (Christian Gross) und Emmi Mammi (Ermine Yakin) kommen zu Ehren. Und vorab Letztere dürfte es sich wohl – einen Tag nach dem FCB-Auftritt gegen Deportiva La Coruña – kaum nehmen lassen, mit ihrem fast schon legendären Dreirad-Velo das Stadtcasino zu beehren. Der konzertante Auftakt kommt in diesem Jahr von Wolfgang Amadeus Mozart: Dessen «Sonate in C-Dur» wird von Christian Brunner vorgetragen. Für das fasnächtliche Element sorgen «d Olymper» mit ihrem Auftritt nach der Pause. – Wie alleywyl e Männerglygge.
Gute Tradition sind bereits die vielen «Bonmots», die als eine Art Suchspiel im Programmheft untergebracht sind: «Die japanische Kaiserin hatte derart kleine Füsse, dass es nicht einmal der Staatskanzlei gelang, darauf zu treten», unkt fiktiverweise beispielsweise Staatsschreiber Robi Heuss. Und als Vorgeschmack darauf, dass die Zofinger kein Blatt vor den Mund nehmen, wird Nationalrätin Anita Lets-Fetz zitiert: «Ich möchte auch im Ständerat beweisen, dass man gleichzeitig mit offenem Mund Kaugummi kauen und Unsinn erzählen kann.» Frei nach dem Conzärtlicantus: «Was isch im ledschde Johr bassiert? Wo het sich naime-n-ain blamiert? S wird kritisiert, s wird parodiert, s wird uff der Bihni ummegfiehrt. Das isch Fagunzebruch.» Auf ein Neues.