E Hampfle Räppli – oder ebbe nit
21. Februar 2020 | Von Carmen Kolp
Räppli herumwerfen ist das Grösste für Kinder. Aber nicht für alle Erwachsenen.
Räppli herumwerfen ist das Grösste für Kinder. Aber nicht für alle Erwachsenen.
Heute Abend um 17.30 ging eine Epoche in der Basler Trommelinstruktion zu Ende: Rolf Schlebach gab seine letzte, offizielle Drummelstund. Allerdings nicht ganz so, wie er sich das vorgestellt hat.
An der traditionellen Medienorientierung des Fasnachts-Comité rund fünfzehn Tage vor der Fasnacht treten jeweils auch die Obleute der Schnitzelbank-Gesellschaften auf und verkünden, welche Formationen bei ihnen auf der Route sind. Das ist meistens kein literarischer oder rhetorischer Hochgenuss. 2020 aber die absolute Ausnahme: Edi Etter, Obmann der Comité-Schnitzelbänke, verpackte die Auflistung in eine herrliche Geschichte von seinem Aufstehen am betreffenden Tag bis zum Eintreffen in der „Baseldytsche Bihni“. Da Etter auf Anfrage so freundlich war, uns diesen Text zu überlassen, können wir unsere Leserschaft daran teilhaben lassen.
Nachdem das nationale Farbfernsehen die Schnitzelbänke nicht mehr aus dem „Atlantis“ sendet, ist nun die Gruppe CH Media mit der Basellandschaftlichen Zeitung eingesprungen. Am Fasnachts-Montag und -Mittwoch wird aus dem -tis gesendet. Für die eigentliche Produktion zeichnet ausgerechnet TeleZüri verantwortlich. Immerhin kann man aufschnaufen: Es gibt keine Moderation – weder Ziiri- noch Baseldytsch – zwischen den auftretenden Formationen.
Immer wieder beklagten sich sowohl Fasnächtler wie auch Kleinbasler, dass das Fasnachtstreiben auf der rechten Rheinseite auf der Liege der Intensivstation anzutreffen sei. Einige beherzte Initianten geben nun Gegensteuer. Neu wird es im 2020 am Fasnachtsdienstag im «Parterre one» einen urgemütlichen Schnitzelbank-Abend geben unter dem Motto «Big Bängg im Glaibasel».
Almi, seit über 30 Jahren als Komiker und Schauspieler in Basel unterwegs und neuerdings mit seiner Fasnachtsstube im ehemaligen „Pinguin“ auch als Gastronom, konnte nun auch noch die Verleihung des Humorpreises 2019 entgegennehmen. Dieser wird von der Walter Pfister Stiftung jährlich vergeben und ist mit einer Preissumme zwischen CHF 5’000 und 10’000 dotiert.
Die Macherinnen der Adväntsgass – dem vorweihnächtlichen Anlass in der Rheingasse – wollen die Aktiven der Fasnacht einbinden. Im Facebook wurde der folgende Eintrag gefunden: „Gehörst du zu einer Clique, zu einer Gugge oder bist du leidenschaftlicher Schnitzelbänggler? Dann bist du hier genau richtig!“
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass das Bummel-Defilee durch die Freie Strasse den Basler Fasnachtseinheiten vorbehalten ist. Man will keine „fremden Fötzel“! Schon gar keine Baselbieter!
Drei Anlässe sind fast in jeder Fasnachts-Einheit üblich, der Bummel, die GV und die „Lämbbe-Sitzig“. Wenn man das gut kombiniert, so vermeidet man Ärger und ungute Stimmung am Bummel oder an der GV. Meisterhaft ist die hier beschriebene Variante, die allerdings einen „frühen Vogel“ im Präsidium verlangt. Üblicherweise gilt der Bummel als cliquen-internes Schaulaufen in
[weiterlesen …]
Wenn Schnitzelbänggler, die weder trommeln noch pfeifen können, am Morgenstreich aktiv mitmachen wollen, braucht es eine Schnapsidee. Oder in diesem Falle die „Wein-Idee“, sich zu „Proscht-ytuieren“.