E Bsuech im Fasnachtshuus (kurz EBIF) steht unter dem Motto «Gäll, Du wettsch hütt mit?» und genau das passiert. Eine Wette jagt die andere, auch die beiden Schnitzelbängg werden nicht verschont. Musikalisch wie kulinarisch bietet die Vorfasnachtsveranstaltung einen Hochgenuss der besonderen Art.
Doch der Reihe nach. Eröffnet wird das EBIF, bzw. die Live-Sendung «Gäll, Du wettsch hütt mit?» mit der Eurovision-Melodie. Anatol Albrecht (Fabio Romano) führt als Moderator aus Zürich-Schwammendingen durch die Show. Seine Namenswandlungen nehmen während des Abends immer wieder ganz spezielle Züge an. Darauf folgt bereits der erste Schnitzelbangg Singvogel. Bevor er jedoch zum Singen kommt, muss er als Wette eine bekannte Schnitzelbangg-Melodie aus einem Pfeifertext erkennen. Im Hofnaar ist die Melodie eines anderen Banggs versteckt, dessen Kostüme auch aus der Tierwelt stammen. Der Singvogel verliert die Wette und singt als Wetteinsatz seine Verse.
Rämschgi Hueber (Philipp Wingeier) aus der Clarastrasse reicht die Saalwette ein. So sollen am Ende der Show 50 Fasnächtler vor der Safran Zunft den Wettsteinmarsch gemeinsam spielen. Top die Wette… nein, Gäll, du wettsch hütt mit?
Nach der Vorspeise (Kürbisrisotto mit gegrilltem Kräuterseitling) tragen die Fasnachtshüsler (Valentina Braun, Lea Erni, Sophie Fischer, Loris Hofer, Lea Jeger, Mia Jeger, Lena Jung, Jonas Paul, Colin Robertson, Aline Zeller, Fabian Egger, Nico Hostettler, Marc Hutter, André Rütti, Tamino Weggler und Stefan Freiermuth) das Narreschiff vor. Auch dieser Vortrag ist auf allerhöchstem Niveau. Kein Wunder, die Jungen waren fast allesamt am Offizielle im Final zu sehen. Die Gruppe harmoniert nicht nur musikalisch, sondern auch im zwischenmenschlichen. Leila (Rhea König) stellt die nächste Wette vor: dass aus einem Ruesser etwas Grosses Gemeinsames wird. So geschieht es dann auch, dass etwa zwei Dutzend Ruesser und PiSDiG in die Safran Zunft einmarschieren. Hier noch eine Warnung an alle Velofahrenden: die Formation sollte tunlichst nicht durchfahren werden. So wird, der Anfang der Pfeifer Retraite, im Piano begonnen und steigert sich dann in ein Forte Fortissimo. Die nachdenklichen Töne von Leila mit dem Lied Sag mir, wo die Blumen sind leiten dann direkt in den Hauptgang (Kalbspiccata mit Tagliatelle und rassiger Tomatensauce) über.
Die Regieassistentin Gisela (Noemi Schaerer) bittet dann die Brunzguttere in den Saal. Ihre Verse beinhalten eine Zusammenfassung der Ereignisse des letzten Jahres mit spitzen und bissigen Pointen. Und sie waren passend im 80er Jahre-Stil gekleidet (man achte besonders auf die Schuhe). Ihre Aussenwette wäre gewesen, dass eine Gugge drei Stücke spielen, ohne die Larve abzuziehen. Leider wurde nichts daraus und man wechselte zur Melodieerkennung aus einem Potpourri an TV-Momenten. Die Improvisante setzten dies grandios um (mit Larve). Es darf gerne mitgeraten werden. Auch hier ist der Wetteinsatz der Brunzguttere ein Schnitzelbanggvers. Musikalisch bleibt das Publikum im Bann der 80er Jahre mit Lukas quasi auf der dunklen Seite der Macht. Wobei dies nicht für den musikalischen Vortrag gilt, dieser ist eher so weiss wie eine Klonkrieger-Uniform.
Nach dem Dessert (Mascarpone-Caramel Mousse mit Kokos Crumble und Blutorange) wettet Ganz Langlang (Philipp Wingeier), dass er die Synkopen im Synkopia erkennen und zählen kann. Er gewinnt die Wette (die Zuschauer sind aufgefordert mitzuzählen, und zwar in allen Stimmen).
Zum Schluss haben Leila und Gisela das Verhalten des Zürcher Moderators satt und weisen ihn mit einem gesanglich gut vorgetragenen Duett, begleitet vom Allrounder Wingeier in die Schranken. Zum Schluss sei gesagt, dass auf die Saalwette zurückgekommen wird. Ob sie gewonnen wird und ob Anatol Albrecht seinen Wetteinsatz einlösen muss, sei aber nicht verraten.
TV-Produzent Patrick Stalder hat mit Regisseurin Cyliane Howald eine Person gewählt, die eigentlich eher vor der Kamera steht. Dass sie auch dahinter ebenfalls strahlen kann und die Umsetzung dieser TV-Show verbindende Elemente nutzt, ist als Neonlicht der Basler Vorfasnachtsgeschichte zu bezeichnen.
E Bsuech im Fasnachtshuus findet vom Donnerstag, 9. bis Samstag, 18. Februar 2023 in der Safran Zunft statt. Ticketpreis: CHF 119.00 (Beinhaltet Programm, 3-Gangmenü & Welcome-Drink). Das Fasnachtshuus ist ausverkauft.