Letztmals fand das Museumskonzärtli im 2019 seine Durchführung, pandemiebedingt versteht sich. Nun durfte man in gewohnter Umgebung in der Aula des Basler Naturhistorischen Museums an der Augustinergasse wieder ein Konzert besuchen und es war ein Genuss!
Eine Zeitreise durch 2000 Jahre Weltgeschichte und durch die musikalischen Epochen von der Antike, zum Mittelalter, via Renaissance zum Barock und über die Romantik bis schliesslich zur Moderne, erwartete das Premierenpublikum im gut gefüllten Museumssaal einen musikalischen Genuss. Den Anfang machten die beiden Tambouren Marc Moppert und Moritz Frei mit dem Römer, wobei das einzige Missgeschick dieses Abends im letzten Vers des Trommelmarsches Moritz einen Briefkasten bescherte. Halb so wild, für Ersatz war bald gesorgt.
Alsdann erschien das 9 köpfige Pfeifferensemble und spielte zusammen mit den Tambouren den in Basler Fasnachtskreisen nicht gänzlich unbekannten Ryslaifer. Im Anschluss folgten dr Brunnen-Marsch von L. Burckhardt und O. Wick, Canon von Johann Pachelbel (1653-1706), Alla Turca von W.A. Mozart (1756-1791), Carmen von Georges Bizet (1838-1875) und schliesslich noch der Radezki-Marsch von J. Strauss (1804-1849). Alle Stücke wurden grossartig vorgetragen vom professionell vorbereiteten und in bester Spiellaune befindlichen Ensemble.
Diese Protagonisten wurden einzeln vor jedem Stück von einem der vorgängig benannten Komponisten vorgestellt und mittels einem Requisit bezeichnet. Beim Komponisten handelt es sich um Wolfgang Amadeus Mozart, welcher von Henri Gassler verkörpert wurde und so kostümiert durch den ganzen Abend geführt hat. Eine bedeutende Rolle spielte hierbei auch eine antike Musikdose aus dem Jahre 1872, welche er zwischen den Vorträgen erklingen liess. Vorab erzählte er jeweils etwas über die Weltgeschichte, die musikalischen Errungenschaften und Entwicklungen der entspechenden Epochen. Ein stetig kurzweiliges und interessantes Intermezzo, wirklich gut gemacht Henri!
Nach der Pause ist man in der Moderne angekommen und hier verblieb man. Mit Mutzenbacher von M. Robertson und U. Gehrig, Chaplin von Charlie Chaplin (1889 – 1977), Sousa von J.P. Sousa (1854-1932) und Parachutiste von P. Leemans (1897-1980), zeigten die Musiker/Innen ihr grosses Können bei, für Basler Fasnachtsinstrumente eher ungewöhlichen Melodien. Sehr rassig ging es alsdann mit dem Zic Zac von F. Egger wieder etwas traditionell Fasnachtlich weiter, obwol dieser Trommelmarsch erst im 2010 komponiert wurde, bevor schliesslich dem viel zu früh verstorbenen Bernhard Batschelet sein Slow Malt gewitmet wurde. Aus dem Jahre 1978 stammt das Stück 3B der Elektro-Pop Band Kraftwerk. Passend zur heutigen Zeit mit Stromengpass und explodierenden Enegiepreisen, liessen es sich die 11 Museumskonzärtmusiker/Innen nicht nehmen abschliessend ein modern-musikalisches Feuerwerk zu zünden und so das offzielle Programm zu beenden.
Nicole Meyer, Maria Gassler, Fabienne Hagen, Marina Suter, Eveline Schönau, Roman Zehnder, Michaela Brosig, Raphael Battegay und Stephanie Hediger sowie die beiden Tambouren Marc Moppert und Moritz Frei verabschiedeten sich alsdann mit einem Wettsteinmarsch, der dem Publikum nochmals Beifallsstürme entlockte, bevor Henri Gassler alias Wolfgang Amadeus Mozart die Gäste mittels einer kleinen Spieldose und einer feinen Melodie in die Nacht entliess.
Noch zwei Vorstellungen
am heutigen Sonntag 18.09.2022 finden an gleicher Örtlichkeit noch 2 Vorstellungen statt.
Eine um 1100 Uhr und eine um 1900 Uhr
Museumskonzärtli 2022
Aula Naturhistorisches Museum Basel
Augustinergasse