Der Nachruf auf „Mister Cortège“ Bruno Kern

18. August 2022 | Von | Kategorie: Nachrichten

Bruno Kern – der Mister Cortège im Fasnachts-Comité – ist vor Kurzem verstorben. Wir veröffentlichen hier den Nachruf des Comités (Autorin: Pia Inderbitzin, Obfrau Fasnachts-Comité).

Unendlich traurig und fassungslos müssen wir von Bruno Kern Abschied nehmen. Er hat uns in seinem 65. Lebensjahr am 7. August 2022 unerwartet für immer verlassen. Bruno war in der Basler Fasnachtswelt weitherum bekannt und geschätzt als Verantwortlicher für die Organisation des Cortège am Montag- und Mittwochnachmittag.

Bruno war in seinem Stammverein J.B.- Clique Santihans nicht nur Pfeifer, sondern von 1998 bis 2008 auch dessen Obmann. Bald wurde er Mitglied der Verkehrskommission, die zusammen mit dem Fasnachts-Comité die Strassenfasnacht plant, analysiert und weiterentwickelt.

Aufgrund seiner Fähigkeiten als begnadeter Organisator und seiner gewinnenden Persönlichkeit war er prädestiniert dazu, sein Wissen und Können, auch nach seinem Rücktritt als Obmann, der Fasnachtswelt zur Verfügung zu stellen. 2010 wurde Bruno daher fast schon logischerweise ins Fasnachts-Comité berufen. Ab 2014 zeichnete er mit viel Geduld, Umsicht, strukturiertem Denken, Gewissenhaftigkeit und der nötigen Portion Humor verantwortlich für die Organisation des Cortège sowie der Laternenausstellung auf dem Münsterplatz am Dienstagabend und schliesslich der Wagen/Requisitenausstellung auf dem Kasernenareal.

Das Ressort Strassenfasnacht ist eine aufwendige und arbeitsintensive Aufgabe, in dem viele verschiedene Interessen, die sich zum Teil widersprechen, unter einen Hut gebracht werden sollen. Damit die Organisation mit unzähligen Beteiligten gelingt, müssen viele Rädchen ineinandergreifen. Mit seinem scharfen und analytischen Verstand, seinem konsequenten Wirken in der Vorbereitung sowie mit seinem feinen Gespür für eine humorvolle und kooperative Zusammenarbeit verstand es Bruno, mit allen Fasnachts-Einheiten, den Helferinnen und Helfern und den involvierten Behörden nicht nur einen guten Kontakt zu halten, eine freundschaftliche Verbundenheit zu pflegen, sondern vor allem auch eine konstruktive Atmosphäre zu kreieren.

 

Die letzten zweieinhalb Jahre waren coronabedingt auch für Bruno eine grosse Herausforderung und mit viel Arbeit verbunden, die oft durch den Pandemieverlauf wieder zunichte gemacht wurde. Bruno hat sich mit viel Herzblut dafür eingesetzt, dass 2022 endlich wieder eine Fasnacht stattfinden konnte, die ihren Namen verdient. Sein grosses Engagement wurde sowohl vom Fasnachts-Comité, den Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern als auch von den Behörden geschätzt.

Besonders in Erinnerung bleiben auch seine Auftritte an den Delegiertenversammlungen der IG Wagen und an der Präsidentenkonferenz, an der er jeweils Ende Sommer den Obleuten, der beim Comité angemeldeten Einheiten, die Besonderheiten und Änderungen des nächsten Cortège vermittelte. Er hatte eine empfindliche Antenne für sich anbahnende Konflikte und verstand es, auch mit kritischen Voten einfühlsam umzugehen. Sein Anliegen war es stets, einen stau- und reibungslosen Cortège zu ermöglichen. Dieses Ziel verfolgte er mit einer charmanten Beharrlichkeit.

Trotz der grossen Arbeit im Fasnachts-Comité blieb es für Bruno immer wichtig, selbst noch aktiv Fasnacht zu machen. So war es für ihn selbstverständlich und eine grosse Freude, sich nach dem Cortège ins Zugskostüm der J.B. -Clique Santihans zu stürzen oder am Dienstag in der Tambouren- und Pfeifergruppe seiner Frau Bettina einzustehen und pfeifend durch die Gassen zu ziehen und das Gesellige zu pflegen. Die spezielle Fasnacht 2022 genoss er ganz besonders, denn ohne die Verantwortung für den Cortège tragen zu müssen, hatte er mehr Zeit, seine eigene Fasnacht zu zelebrieren.

Bruno war ein wunderbarer, verständnisvoller Kollege. Stets mitdenkend und hilfsbereit hat er in allen Gremien, in denen er mitgearbeitet hat, sofort grosses Gehör gefunden. Seine Art zu argumentieren war von grossem Detailwissen geprägt. Bruno war ein wichtiger Pfeiler im Fasnachts-Comité, der immer im Dienst der Sache, seiner Strassenfasnacht, gehandelt hat. Er wird uns mehr als nur fehlen.

Mit seiner Frau Bettina, seinen Kindern und der ganzen Familie trauern wir um einen warmherzigen Menschen und Freund.

Im Namen des Fasnachts-Comités
Pia Inderbitzin
Obfrau