An der traditionellen Medienorientierung des Fasnachts-Comité rund fünfzehn Tage vor der Fasnacht treten jeweils auch die Obleute der Schnitzelbank-Gesellschaften auf und verkünden, welche Formationen bei ihnen auf der Route sind. Das ist meistens kein literarischer oder rhetorischer Hochgenuss. 2020 aber die absolute Ausnahme: Edi Etter, Obmann der Comité-Schnitzelbänke, verpackte die Auflistung in eine herrliche Geschichte von seinem Aufstehen am betreffenden Tag bis zum Eintreffen in der „Baseldytsche Bihni“. Da Etter auf Anfrage so freundlich war, uns diesen Text zu überlassen, können wir unsere Leserschaft daran teilhaben lassen. (Anmerkung: Es handelt sich um einen eigentlich persönlichen Spickzettel, so dass die baseldeutsche Orthographie bitte nicht zu genau zu kontrollieren ist! Und die fett hervorgehobenen Stellen sind von der Redaktion vorgenommen worden und dienen dem besseren Verständnis beim Lesen – beim Zuhören war es offensichtlich.)
Wärti Dame, wärti Heere
So e Prässeinformation isch immer e spannendi Sach: dorum bi ych hütte Morge äxtra frie uffgstande, ha e Anggeweggli und e Maitlibai gsputtet, bi kurz go Brunze und e Guttere Milch go dringge.
Kum zur Huusdüre uss, driff ych mi Vermieter wo über d Schwoobkäfer im Huus duet schimpfe und vor em Huus grad no e Stroosewischer wo sich über Wanderratte duet biklaage. Sie mergge also: ych woon im Glaibasel und deert hets schyyns aifach mee Dräggspatze.
Ich ha aber kai Zyt kaa, lang mit dääne z schwätze.
Ich ha geschtert scho mim Doggter FMH gsait, so Prässeinformatione stresse mi aifach. Är het numme gmeint, ich sell nit so Schyynhailig due, mi Schnaabel wetze und mi dääne Penetrante Journalische stelle. Au die koche numme mit Gas und sigge nit grad die hellschte Latärne (also bitte: daas het dr Doggter gsait).
Ich wurds jo verstoo, wenn sie jetzt dängge: dä kunnt mr grad gschlyffe und het bi mir kai Stai im Brätt. Jä nu, halt.
Wo bi ich gsi? Ahh jä!
Also, ich bi ab uff e Rhy und ha am Fäärimaa Hansli mi Bargäld gä. S isch no dunggel gsi und ich ha e Stärn uff em Rhy gsee funggle. Und wo ich denne ändlig im Grossbasel aako bi, bi ich schnäll in dä Dialäggtbungger doo gsprunge: ich ha jo e Date mit dr Pia ka.
Also was lauft daas Joor im Schnitzelbangg Comité?
Zerscht emolle: dr Pierrot het sich bi ere Spootschicht in dr Rhygass entschlosse – nai – nit em Heiri e Kalb z verkaufe, so e Spitzbueb isch är nit – nai, nai – ä het sich entschlosse, wiider z Singe wie e Vogel.
Si kenne also iin und alli andere Bängg im Theater oder Schauspiilhuus go luege und loose.
Und si kenne deert au, und daas dunggt mi fascht wichtiger, uns vom Comité bewundere. Fein und adreet gwandet – alli drey Daag mit ere Fliege.
Nochär göön mir denne allewyl in d Hööli, nämme e Hopfe-Saft und stopfe ebbis yne. Und drno schwoofe mir und schwinge die Bääse deert uff dr Danzflechi umme.
Und daas drey Daag lang.
Und denne, zum Schluss, am Donnschtig Morge noo dr Viere no e Schungge zum Begräbnis vo dr Fasnacht und ab ins Bett, die fascht Doote Bainli go ussstregge.
Ha ych jetzt alli? Ahh nai: aine fäält! Ich bi scho e Schoofsuuri!