Die Fagunzen feiern ihr Jubiläum zwar ohne Lyyche, jedoch werden einige Persönlichkeiten zumindest stark verwundet. Mit spitzen Zungen tragen die Activitas und auch Altzofinger die verschiedenen Stiggli vor und singen mit atemberaubenden Stimmen die Pointen.
Eröffnet wird der Abend gemäss Tradition mit dem Conzärtlicantus. Bereits hier wird zum ersten Mal die grosse Dimension der Bühne bewusst, denn diese wird durch die Activitas und Altzofinger komplett ausgefüllt. Eine Änderung hat in diesem Jahr der Prolog mit vier Darstellern erfahren. Sie vergleichen lokale, nationale und auch internationale Prominenz mit den Insassen des Basler Zolli. Gewisse Tierarten werden jedoch bei diesen bevorzugt, wie Affen, Löwen und auch Pinguine. Vor allem Letztere müssen die Analogie mit den einzelnen Basler Regierungsmitgliedern standhalten. Das instrumentalische Konzert von Christian Brunner v/o Q-Dur auf dem Flügel bringt die Introduktion und Rondo über fünf Studentlieder dem Zuschauer näher.
Zwei Altzofinger beginnen die Stiggli mit einem Satz, der schon bald Kultstatus erreichen könnte „Dr Herr Wessels ka nit schwul syy: mit däm kasch nit warm wärde.“ Weitere Nebenlyychen bilden Sabine Pegoraro mit Guy Morin und Willy Surbeck mit der Frage zur Kantonsfusion. Der Vorschlag baslerseits wäre die Abschaffung des Chienbäse aufgrund des Fümuar-Verbots. Auch unsere Transportunternehmen, SBB und BVB (wobei BVB hier für Basler Vetterli Betriebe steht), werden parodiert und die Missstände eindeutig zweideutig aufgezeigt. Ein Preis wird immer wieder bei den BKB Sports Awards verliehen. Die Gewinner sind in der Kategorie „an der Sache vorbei reden“: Murat Yakin, in der Kategorie „Grenzgänger“: Othmar Hitzfeld und in der Kategorie „Was, Du läbsch no?“: Ferdy Kübler. Dr. Mörgeli versucht dann auch dem Bachelor Vujo einen Vortrag über Farbenlehre zu halten, was mit einer Rose belohnt werden soll. Leider wurden Pointen aus Angst vor Anklagen gestrichen. Die Abhöraffaire der NSA mit Barack Obama hätte beim Verkehrskonzept in der Innenstadt Sinn gemacht, dann hätte die Bevölkerung schon viel früher von dieser völlig losgelösten Idee Kenntnis erhalten.
Die Alte Stainlemer bringen mit dem Unggle Sam und Ohremiggeli zwei Märsche auf die Bühne. Die Freundschaft zwischen den Alte Stainlemer und der Zofingia geht bereits auf das Jahr 1920 zurück, welche bis heute andauert und inwendig befeuchtet wird. Weitere Nebenlyychen wie -minu, Angela Merkel, Tebarz von Elst, Baschi Dürr oder auch Vladimir Putin können auch auf sich anstossen und sich geehrt fühlen, bei der ältesten Vorfasnachtsveranstaltung parodiert zu werden. Neben den traditionellen Punkten, wie auch am Ende das gemeinsame „La Blanche“ darstellt, finden die multimedialen Einspielungen, Maskenbild und Kostüme moderne Facetten Einzug. Dies Alles ergibt ein Zofingerconzärtli, das sehr unterhaltsam, kurzweilig und spannend das vergangene Jahr beleuchtet, und auch mit Gesang blamiert, kritisiert, parodiert und auf der Bühne herum führt.
Zofingerconzärtli 2014: 13. – 15. Februar 2014, jeweils 20 Uhr, im Saal San Francisco des Kongresszentrums. Ticketpreis CHF 35.-. Vorverkauf bei der UBS Marktplatz.