Wenn Schnitzelbänggler, die weder trommeln noch pfeifen können, am Morgenstreich aktiv mitmachen wollen, braucht es eine Schnapsidee. Oder in diesem Falle die „Wein-Idee“, sich zu „Proscht-ytuieren“.
Es war im Jahr 1998 als sich vor der Fasnacht sechs Schnitzelbänggler bei einem ‚Vorsinge‘ trafen. Sie meinten, dass es mega-cool wäre, einmal den Morgenstreich als ‚Aktiver‘ mitzuerleben. („mega-cool“ ist ein Ausdruck, der im letzten Jahrhundert oft benutzt wurde, um eine Herzensangelegenheit zum Ausdruck zu bringen).
Da keiner dieser Schnitzelbänggler ein Morgenstreich-zulässiges Instrument beherrschte, musste eine Idee geboren werden. Wer spielt am Morgenstreich kein Instrument? Richtig!: Der Vortrab…. So kamen die 6 bei einem (oder waren es mehrere) Kaffy-Doppel-Lutz auf die Schnapsidee, sich als „Vorträbler ohne Clique“ durch das nächtliche Getümmel zu wandern. Natürlich mit Kopflatäärnli und Schtäggelatäärne!
Nach 30 Minuten – von der Lyss bis zum Rümmelinsplatz – war der erste Halt angesagt. Ein ebenfalls pausierendes Pfeifer-Schyssdräggziigli („d Lumbbesegg“) fragte die cliquenlosen Vorträbler, ob sie ihre Clique verloren hätten. Nach einigen Erklärungen meinten die PfeiferInnen, dass sie froh wären um einen Vortrab, der den Weg für sie bahnt. „Für e Glas Wysse wurde mr ushälfe“ meinte einer der Bänggler. Gesagt, getan!
Beim Zmorge im Stadthof wurde die „Schuld“ eingelöst, der versprochene Weisswein bezahlt und der Pfeiferobmann meinte, dass dies ein ‚billig‘ eingekaufter Dienst gewesen sei. Einer der „Schnitzelvorträbler“ meinte: „Mir dien ys ebe PROSCHTytuiere!“ Der Name war geboren und die „Cliquenfusion“ abgemachte Sache.
2007 lösten sich „d Lumbbesegg“ auf. Und mit ihnen dann auch die Proscht-ytuierten. Leider! …Die dazumaligen Bänggler/Vorträbler würden sich freuen, wenn diese Idee von Jüngeren aufgegriffen würde. Diese dürften auch den Namen übernehmen.