Museumskonzärtli 2017 – Fasnachtsmärsche können auch gesungen werden

26. Februar 2017 | Von | Bilder: Michaela Brosig | Kategorie: Nachrichten, Top-Thema

Wenn jemand aus einem Chor feststellt, dass die Lieder, die man singt in Fasnachtsmärschen verarbeitet werden, kann dies für Nichtfasnächtlicher für Verwirrung sorgen. Oder man schliesst sich mit den besten Pfeifern und Tambouren zusammen und singt mit ihnen genau diese. So geschehen am Museumskonzärtli.

Im altehrwürdigen Naturhistorischen Museum begrüsste der Direktor Christian Meyer die Gäste höchstpersönlich. Die Einnahmen des Konzärtli kommen vollumfänglich dem Museum zugute, zum Beispiel dem Familientag am 2. April 2017. Danach übernahm Mister Fasnacht, Felix Rudolf von Rohr, das Mikrofon und führte durch den Abend. Er berichtete von Paul Jenkins, welcher einen Brief verfasste, der schlussendlich zu diesem Museumskonzärtli geführt hat. Seine charmanten Ansagen enthielten auch den ein oder anderen Witz, aber auch viel Wissenswertes rund um die drey scheenschte Dääg.

Gestartet wurde mit dem Klassiker aller Fasnachtsmärsche, dem Arabi, oder auch British Grenadiers genannt. Die Pfeiffer- und Tambourengruppe wechselten sich mit den Stimmen des Chors ab. Danach kam ein reines Piccolosolo mit einem Potpourri aus den Abba-Songs Money, Money, Money/Fernando/Gimme, Gimme, Gimme/Mamma mia, welche im Marsch Naar-ABBA-schi verarbeitet wurden. Eine völlig neue Blickweise von Piccolotönen tat sich auf. Von Schweden nach Frankreich ging es weiter zu Auprès de ma Blonde, bei welchem der Themenvers mit dem Ursprünglichen Dans les jardins de mon père gesungen wurde. Ein Ohrwurm wurde dann im Lumpensammler zusammen mit dem Chor und dem Publikum gesungen, Frère Jacques, welcher ein Teil des Marsches bildet. Die beiden Tambouren zeigten danach ihr Können mit Dr Zigüner. Hoppla, das darf man ja nicht mehr sagen. Versuchen wir es wie folgt zu umschreiben: wohnwagenziehende Personen nichtholländischer Abstammung. Das Wandern ist des Müllers Lust ist ein Teil der Route Symphonie. Auch dieser Themenvers wurde durch den Chor gesungen. Dieser zeigte mit dem Kleiner grüner Kaktus nach einem Piccolo-Intro die stimmliche Diversifikation. Die Biologie wird mit den Veegel fortgeführt, bei welchem ebenfalls der Themenvers (alle Vögel sind schon da) vom Chor gesungen wird. Vor der Pause wird es nochmals britisch: d Brite 79 und deren Themenvers Rule Britannia werden aus voller Kehle sowohl vom Chor wie auch von den Zuschauern gesungen.

Nach der Pause stellte Felix Rudolf von Rohr die einzelnen Protagonisten vor. Dies sind: Cathrin Balmelli, Romana Cahenzli, Fabienne Hagen, Myriam Rudolf von Rohr, Mireille Membrini, Eveline Schönau, Nicole Meyer, Niggi Zittel, Raphael Battegay sowie Pascal Caviezel und Marc Hutter (Séction Rhône). Beim Chor fällt auf, dass die Sängerinnen und Sänger aus aller Herren Länder vertreten sind (u. a. Wales, Canada, USA, Venezuela, Italien und der Dirigent Eduardo Vallejo aus Kolombien). Musikalisch wird mit dem kolumbianischen Karnevalslied Te Olvidé mit dem Chor und der Pfeiffergruppe gestartet. Bei den englischen Märschen Unggle Sam und Whisky Soda werden die Themenverse wieder durch den Chor gesungen. Dazwischen halten jedoch noch mit Donna di dentro della tua casa Karnevalsklänge aus Florenz mit dem Chor Einzug. Persönlich etwas speziell war die Marschwahl des Il Phänomeno, welcher jedoch sehr schwierig ist und trotzdem sauber und synchron von den beiden Tambouren vorgetragen wurde. Zum Schluss wurde noch die Basler Hymne Z` Basel von allen inklusive Publikum vorgetragen. Schön war die Einbindung einer eher unbekannten Strophe über eine Basler Frau, d Frau Fasnacht.

Alles in Allem ist das Museumskonzärtli ein musikalischer Ohrenschmaus, welcher durch den Chor zum mitsingen anregt. Piccolo- und Trommelklänge auf höchstem Niveau gepaart mit wunderbaren Stimmen aus aller Welt oder die internationale Basler Fasnacht.

Das Museumskonzärtli findet statt am Samstag, Sonntag und Montag, 25., 26., 27. Februar 2016, Samstag/Montag um 20.00 Uhr, am Sonntag um 18.30 Uhr. Die Plätze sind nicht nummeriert. Für die Vorstellungen gibt es die Tickets an der Museumskasse in der Augustinergasse (während der regulären Öffnungszeiten des Museums). Alle Karten kosten CHF 30.-. Telefonische Reservationen sind nicht möglich.